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Datenschutz in den sozialen Medien – wie sicher sind meine Daten?

Social Media ist mittlerweile zum festen Alltagsbestandteil zahlreicher Menschen geworden. Oft gehen wir dabei nachlässig mit unseren Daten um und stellen Fotos und persönliche Informationen einfach ins Netz. Wer seine Profile auf privat stellt und nur Freunden den Zugriff dazu erteilt, wähnt sich oft in Sicherheit – doch ist das wirklich so?

Theoretisch genügt schon ein Datenleck, damit die Daten in falsche Hände geraten. Trotzdem können Nutzer einiges tun, um ihre Privatsphäre zu schützen und so das Risiko von Identitätsdiebstahl und anderen Unannehmlichkeiten deutlich senken.

Warum der Schutz der eigenen Daten so wichtig ist

Wer nichts zu verbergen hat, kann sich auch offen im Internet präsentieren – das denken zumindest viele Menschen. Leider sieht die Realität anders aus. Betrüger durchkämmen das Netz geradezu nach persönlichen Daten, um diese dann für ihre kriminellen Machenschaften einzusetzen. Auch öffentliche Meinungsäußerungen können Social-Media-Nutzern zum Verhängnis werden.

Wenn der Arbeitgeber nicht damit einverstanden ist, kann das zu unnötigen Spannungen führen. Bei der Bewerbung auf eine neue Stelle kann es sogar passieren, dass der Kandidat aufgrund seiner Darstellung in der Öffentlichkeit abgelehnt wird.

Hinzu kommt, dass alle Daten, die in einem sozialen Netzwerk veröffentlicht werden und somit für jeden zugänglich sind, auch von anderen verwendet werden dürfen.

Diese Datenschutzmaßnahmen können Abhilfe schaffen

Diese Datenschutzmaßnahmen können Abhilfe schaffen

Durch eine Kombination aus verschiedenen Vorkehrungen lässt sich die Datensicherheit bei Social Media deutlich erhöhen. Wichtige Stichworte sind ein sicheres Passwort und optimierte Profileinstellungen. Darüber hinaus sollten sich Nutzer für Phishing-Angriffe sensibilisieren.

Es beginnt mit der Anmeldung

Beim Anlegen eines neuen Profils in einem sozialen Netzwerk können schon die ersten Fehler passieren. Nutzer sollten sich genau überlegen, mit welcher E-Mail-Adresse sie sich anmelden und gegebenenfalls sogar verschiedene Adressen für unterschiedliche Netzwerke verwenden. Zusätzlich muss unbedingt ein starkes Passwort erstellt werden.

Namen von Familienmitgliedern oder Haustieren sind tabu. Am besten kommen Sonderzeichen und Zahlen im gewählten Passwort vor. Das sollte außerdem regelmäßig geändert werden.

Weitere Sicherheit bietet die Zwei-Faktor-Authentifizierung, bei der Nutzer neben der Eingabe des Passworts eine zweite Sicherheitshürde überwinden müssen. Das kann unter anderem über die Freigabe in einer App geschehen.

Profileinstellungen optimieren

Üblicherweise kann das Profil auf Privat gestellt werden. Dann haben nur die Follower Zugriff darauf. Allerdings sollte in diesem Fall auch genau geprüft werden, wer als Follower akzeptiert wird, und auch dann sollte möglichst auf allzu persönliche und intime Informationen verzichtet werden. Die private Adresse hat zum Beispiel nichts in einem Social-Media-Profil zu suchen.

Es kann sogar sinnvoll sein, sich nicht mit dem Klarnamen in sozialen Netzwerken zu präsentieren. Dann tauchen die Profile nämlich auf, wenn jemand den Namen googelt, was etwa Personaler oft tun, wenn sich ein Kandidat bei ihnen auf eine Stelle bewirbt. Einige Netzwerke legen in ihren Nutzungsbedingungen eine Klarnamenspflicht fest. Das ist aber längst nicht überall der Fall.

Sich mit der Datenschutzerklärung vertraut machen

In der Datenschutzerklärung erläutern die Betreiber der Plattformen, wie sie mit den Daten umgehen und wofür sie verwendet werden. Wer sich Gedanken um seine Privatsphäre macht, sollte sich die Zeit nehmen und die entsprechenden Absätze lesen. Anhand dieser Informationen lässt sich leichter entscheiden, ob das jeweilige Netzwerk auch wirklich etwas für einen ist.

Phishing-Angriffe erkennen und abwehren

Betrüger versuchen sich mithilfe von Social Media immer wieder persönliche Daten zu erschleichen. Das passiert beispielsweise über E-Mails, die an die Nutzer der Netzwerke verschickt werden. Darin werden sie dann aufgefordert, auf einen Link zu klicken und dort ihre Anmeldedaten anzugeben.

Tatsächlich werden dabei aber ihre Daten gestohlen und später zum Einloggen bei den jeweiligen sozialen Netzwerken verwendet. Solche Aufforderungen sollten also immer mit Vorsicht genossen werden. Der Absender der E-Mail gibt oft schon Aufschluss darüber, dass es sich um einen Phishing-Versuch handelt. Auch eine fehlerhafte Rechtschreibung in der E-Mail ist verräterisch.

Nicht genutzte Accounts wieder löschen

Mittlerweile gibt es so viele Social-Media-Netzwerke, dass der Otto Normalverbraucher gar nicht in allen aktiv sein kann. Aus Neugierde melden wir uns aber häufig bei verschiedenen Plattformen an und bleiben dann nur auf denjenigen, die uns am besten gefallen.

Accounts, die nicht genutzt werden, sollten aber am besten komplett gelöscht werden, sodass die Daten nicht mehr zugänglich sind. Dabei ist darauf zu achten, dass das Konto auch wirklich gelöscht und nicht nur deaktiviert wird.

Der Datenerhebung durch soziale Netzwerke widersprechen

Nicht nur Angreifer von außen sind gefährlich, wenn es um die Datensicherheit in sozialen Netzwerken geht. Auch die Plattformen selbst erheben und nutzen die Daten unter anderem, um individuelle Werbung auszuspielen. Vor allem demografische Daten, der Standort und die Aktivitäten auf Social Media sind für die Unternehmen interessant.

Grundsätzlich hat jeder in Deutschland das Recht darauf, der Datenerhebung durch soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram und Co. zu widersprechen. Allerdings führt das in der Regel dazu, dass derjenige gar nicht erst ein Konto auf der jeweiligen Plattform eröffnen kann.

Wenn er der Datennutzung nachträglich widerspricht, führt das üblicherweise zur Löschung des Accounts. Kurz gesagt bedeutet das, dass diejenigen, die Social Media nutzen möchten, der Datenerhebung in der Regel auch zustimmen müssen.

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