SEO

Wie geht… SEO für mobiles Internet?

— Gastartikel von Christian Arno —

“Wer nicht gefunden wird, verkauft online nichts!” Es gibt nicht viele Sätze, die zu allen Zeiten und zu jeder Gelegenheit bei eCommerce und Onlinemarketing gelten. Dieser kleine und fast schon banale Satz gehört dazu. Und obwohl er so klein und fast schon banal ist, sollte man ihn niemals vergessen: auch beim mobilen eCommerce nicht. Wer auf eine für mobiles Internet optimierte Version seines Onlineshops oder seiner Website setzt, für den hat Suchmaschinenmarketing ebenso viel Relevanz wie für denjenigen, der eine mit dem PC surfende Kundschaft erreichen möchte. Aber gibt es wirklich Unterschiede beim Suchmaschinenmarketing (SEO) fürs mobile verglichen mit dem für Websites im “normalen” Internet? Und, einmal ehrlich, lohnt sich die ganze Sache mit dem mobilen Internet überhaupt? 

Lohnt sich die Mühe?

Um diese Frage zu beantworten, sind zunächst Antworten auf zwei andere Fragen wichtig: “Wie verbreitet ist die Nutzung des mobilen Internets?” und “Wie hoch ist die Bereitschaft, über mobiles Internet zu kaufen und/oder nach Dienstleistungen zu suchen, die man lokal offline in Anspruch nimmt?” 

  • Eine Antwort auf die erste Frage liefert der Branchenverband BITKOM mit einer Studie, die er beim Unternehmen Aris Umfrageforschung in Auftrag gegeben hat. Laut Studie aus dem Januar 2011 waren damals achtzehn Prozent der Internet-Nutzer in Deutschland mobil unterwegs. 2010 waren es erst zehn Prozent. 
     
  • Wenn es um die Bereitschaft des mobilen Einkaufs steht, halten sich Smartphone-Besitzer noch zurück. Im W3B-Report »Mobile Commerce« von Fittkau & Maaß sagten nur fünfzehn Prozent der Befragten aus, mit Smartphones über mobiles Internet nach Weihnachtsgeschenken für 2011 zu suchen.  Nur knapp acht Prozent wollten via Smartphone Geschenke kaufen.  

Bereits jetzt dürfte die Bedeutung der mobilen Suche etwa für Branchen mit lokalen Zielgruppen wie Restaurants allerdings höher ausfallen. Und auch ganz allgemein prognostizieren Fittkau & Maas dem mobilen Internet fürs eCommerce in Zukunft erfolgreichere Zeiten. Frage bleibt allerdings, ob eher Apps oder mobile Shops im mobilen eCommerce das Rennen machen. Im Extremfall dominieren Apps so sehr, dass Suchmaschinenmarketing im mobilen Internet wenig bedeutend ist und bleibt. Sollten Mobile-Shops und mobile Websites siegen, rückt die Frage nach passenden Suchmaschinen-Marketingstrategien im mobilen Internet schnell in den Vordergrund.  

Was ist anders bei mobilem SEO?

Manche Menschen geben auf solch eine Frage die provozierende Antwort: gar nichts! Ganz aus der Luft gegriffen ist solch eine Antwort nicht. Google trennt zwischen Touchphones neuerer Generation, die dem Nutzer einen vollwertigen Internetbrowser bieten, und anderen, älteren Smartphones, deren Browser nur eingeschränkte Funktionen haben. Für letztgenannte Smartphones indexiert Googlebot-Mobile spezielle Seiten, die für Handys optimiert wurden. Hier gibt es also neben der “normalen” Google Indexierung eine zweite. Touchphones präsentieren dagegen keine anderen organischen Suchergebnisse als Google auf dem PC. Also ist spezielles SEO für mobiles Internet tatsächlich zumindest bei Nutzern moderner Touchphones völlig unnötig?  

Nicht ganz: Schließlich sind da ja auch noch die Nutzer mobilen Internets, deren Internetnutzung und Suchstrategien im mobilen Internet sich teils deutlich von denen der Nutzer stationärer PCs unterscheiden. Und das hat auch Einfluss auf Suchmaschinenmarketing für mobile Websites. Dazu ein paar Beispiele:  

  • Die Keywordsuche für Mobile SEO: Es ist keineswegs gesagt, dass Keywords, die sich für den “normalen” Onlineshop bewährt haben, auch beim mobilen Internet funktionieren. Wichtig ist daher eine erneute Keyword-Recherche, etwa mit dem Google Adwords Keywordtool. Es ermöglicht auch eine spezielle Suche nach der Häufigkeit von Suchbegriffen, die von Nutzern des mobilen Internets verwendet werden.  
  • Oben zu sein, ist bei mobilem SEO noch wichtiger: Aufgrund der im Vergleich zu PC-Bildschirmen kleinen Displays gewinnen Top-Positionen in der Google Ergebnisliste beim mobilen Internet zusätzliche Bedeutung. Bei unteren Plätzen ist die Gefahr deutlich größer, von den allermeisten Google Nutzern ignoriert zu werden.  
  • Die Sache mit der Tageszeit: Insbesondere für Suchmaschinenmarketing mit Google Adwords Textanzeigen kann die Tageszeit wichtig werden, an dem die Werbung potenziellen Kunden präsentiert wird. Tendenziell scheinen einer Studie von GroundTruth zufolge umso mehr Nutzer das mobile Internet zu nutzen, je später der Tag wird. Die auf dem US-Markt generierten Ergebnisse wurden von mobile-seo für den deutschen Markt bestätigt.  
  • Alle Möglichkeiten nutzen: Wer Suchmaschinenmarketing für mobiles Internet betreibt, sollte wie beim SEM für PC-Nutzer alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, die Google einem bietet. Dazu gehören neben Google Textanzeigen beispielsweise auch Google Places und Google Maps, die für mobiles Suchmaschinenmarketing mit lokalem Bezug gute Dienste leisten können. 

Google ist mittlerweile… irgendwie anders! 

Das gilt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch im mobilen Internet! Längst geht es bei SEO für eine gute Position auf Google nicht nur um Keywords und Linkbuilding. Das Google Panda-Update hat vielen Menschen deutlich gemacht, dass die Suchmaschine mittlerweile mehr als zuvor Wert auf gute Inhalte und eine gute Präsentation der Inhalte von Websites und Shops legt. Das bedeutet: Wer die Bedürfnisse von Google-Nutzern gut bedient, landet am ehesten weit vorne. Es kann vermutet werden, dass diese Tendenz auch für die mobile Suche gilt. Aus diesem Grund ist es doppelt wichtig, Nutzer mobilen Internets passende Mobile-Extraseiten anzubieten, die dem mobilen Internet gerecht werden.  

Viele Experten empfehlen hier Lösungen mit einer einzigen Internetadresse, bei denen der Besucher abhängig vom Gerät, mit dem er online geht, auf die eine oder andere Seitenvariante gelenkt wird. Wichtig sind bei mobilen Websites einfache Strukturen, die einem Besucher alle für ihn wesentlichen Inhalte (und nicht viel mehr) problemlos und schnell bereitstellen. Ansonsten sind die Nutzer der mobilen Website blitzschnell wieder weg, Das erhöht die Absprungrate und senkt die Verweildauer. Und wie bei SEO für die Nutzer stationärer PCs könnten allzu hohe Absprungraten und eine allzu kurze Verweildauer auch im mobilen Internet für schlechtes Ranking sorgen. Das wäre dann kein erfolgreiches SEM für mobiles Internet!

Über den Autor: Christian Arno ist der Gründer von Lingo24, einem Übersetzungsunternehmen, das sich auf Website-Übersetzung spezialisiert. Folge Lingo24 auf Twitter @l24de.

5 Kommentare

  1. danke für die Infos Mobile Seo ist für mich sehr interresant , habe mich bisher noch gar nicht damit beschäftigen können.In jedem Fall sind Smartphone Nutzer eine beliebte Absatzgruppe danke für den Beitrag

  2. Sehr interessantes Thema. Dabei ist für mich eine Frage aufgetaucht.
    Im oberen Artikel wird erwähnt:

    “Es ermöglicht auch eine spezielle Suche nach der Häufigkeit von Suchbegriffen, die von Nutzern des mobilen Internets verwendet werden. ”
    Kann mir jemand sagen, wie das geht? Ich habe die Funktion bisher bei google-Keyword-tool nicht gefunden.
    Würde mich mich über eine Antwort freuen.

    1. Hallo Joachim,

      das kann ich sogar beantworten 😉

      Du kannst beim Keyword-Tool “Geräte” auswählen und da verschiedene mobile Endgeräte einstellen.

      Beste Grüße
      Gordon

  3. Vielen Dank. Hab es gleich gesucht und gefunden.

    Viele Grüße
    Joachim

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