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Wie schalte ich Werbeanzeigen in YouTube-Videos [Leitfaden]

YouTube gehört zu den wichtigsten Werbeplattformen. Jeden Monat schauen weltweit etwa zwei Milliarden Nutzer Videos unterschiedlichster Video-Kanäle.

Mit einer Videokampagne auf YouTube kannst du viele Nutzer ansprechen, basierend auf ihren Interessen, demografischen Merkmalen, Kaufverhalten oder bestimmten Lebensereignissen.

YouTube Videos erscheinen oft in den Suchergebnissen von Google, da YouTube zum Unternehmen gehört. Wenn du schon einmal eine Kampagne bei Google geschaltet hast, wird die Einrichtung einer YouTube-Anzeige dazu beitragen, den Traffic auf deiner Website zu steigern.

Wie Werbung auf YouTube funktioniert

Werbung auf YouTube

Um eine YouTube-Werbung zu schalten, benötigst du vier Dinge:

  • Ein Google Ads Konto
  • Einen YouTube-Kanal
  • Ein oder mehrere Videos
  • Eine oder mehrere Video-Kampagnen

1. Google Ads-Konto erstellen

Alle Werbekampagnen für YouTube werden über ein Google Ads-Konto abgewickelt. Mit diesem Konto kannst du Kampagnen auf allen Partner Netzwerken von Google schalten.

Dazu gehören zum Beispiel Google Search, Google Shopping, das Google Display Netzwerk und natürlich YouTube als Google Videonetzwerk.

Das Erstellen eines Google Ads-Kontos ist einfach und kostenlos.

Das Implementieren eines funktionierenden Conversion-Trackings schon etwas schwieriger (je nach eingesetztem System, also z. B. der verwendeten Shopsoftware oder Datenschutz-Vorkehrungen im eigenen Unternehmen). 

Ein funktionierendes Conversion-Tracking ist allerdings unabdingbar, denn es ermöglicht die Aktionen verfolgen, messen und analysieren zu können, die von den Benutzern ausgeführt

werden, nachdem sie auf deine Anzeige geklickt oder diese angesehen haben. Erst das funktionierende Conversion-Tracking ermöglicht dir also, Einsicht in die Performance deiner Kampagnen zu bekommen.

2. Ein YouTube-Kanal erstellen und optimieren

Dieser Kanal ist so etwas wie deine Homepage auf YouTube. Damit kannst du deine persönliche Marke oder dein Unternehmen darstellen.

Du benötigst diesen Kanal, bevor du eine Anzeige auf YouTube schalten kannst. Auf diesen Kanal werden alle Videos hochgeladen (gehostet), die in deiner Kampagne verwendet werden sollen. 

Und keine Angst: Du musst kein einziges Video öffentlich hochladen, wenn du das nicht willst. YouTube Werbevideos können auf „nicht gelistet“ hochgeladen und damit vor den Augen der breiten Öffentlichkeit verborgen werden. 

Wenn du noch keinen YouTube-Kanal besitzt, solltest du einen erstellen. Das dauert nur wenige Minuten, auch wenn du keine Erfahrung damit hast.

Zum Erstellen eines Kanals meldest du dich mit deinem Google- oder Gmail-Konto auf YouTube an. Folge danach einfach den Anweisungen auf dem Bildschirm.

3. Videoanzeigen (Video Ads) erstellen

Wie du weiter unten noch sehen wirst, gibt es zwei verschiedene Arten von Anzeigen, die du erstellen kannst.

Du kannst Anzeigen erstellen, die vor, während oder nach einem Video, in den YouTube-Suchergebnissen oder an vielen anderen Stellen geschaltet werden.

4. Videokampagnen

Es gibt eine Reihe von Kampagnen, die du auf YouTube einrichten kannst, um die richtige Zielgruppe anzusprechen.

Du kannst beispielsweise ein bestimmtes Video bewerben, um mehr Aufrufe zu erhalten und so die Bekanntheit deiner Marke zu steigern. Du kannst aber auch auf harte Kennzahlen wie Leads oder Umsatz (Verkäufe) abzielen.

Die Möglichkeiten der Werbung sind sehr vielfältig.

Für jede Kampagne kannst du die Zielgruppe, das Budget und viele andere Optionen angeben, um sicherzustellen, dass du deine Zielgruppe erreichst und für jeden ausgegebenen Euro einen positiven ROI generierst.

Arten von YouTube-Anzeigen

Arten von Youtube-Anzeigen

Bevor wir uns mit den Besonderheiten von YouTube Ads beschäftigen, ist es wichtig, die unterschiedlichen Arten der YouTube-Anzeigen zu kennen.

Für die verschiedenen Zwecke hat Google folgende Anzeigenformate entwickelt:

  • Überspringbare In-Stream-Anzeigen
  • Nicht überspringbare In-Stream-Anzeigen
  • Bumper-Anzeigen
  • In-Feed Videoanzeigen

Überspringbare In-Stream-Anzeigen

Diese YouTube Ads können vor, während oder nach einem Video angezeigt werden.

Die Videos werden fünf Sekunden angezeigt, danach erscheint die Schaltfläche „Werbung überspringen“ und der Benutzer hat die Möglichkeit, die Anzeige zu schließen.

Was kostet diese Werbung auf YouTube? 

Das kommt auf die gewählte Gebotsstrategie an.

Wählst du als Gebotsstrategie CPV (= Cost-per-View, also Kosten pro Aufruf), dann entstehen nur Kosten, wenn ein Benutzer die Anzeige mindestens 30 Sekunden lang anschaut, oder das gesamte Video, wenn es kürzer als 30 Sekunden ist.

Außerdem entstehen Kosten, wenn ein Benutzer mit deiner Anzeige interagiert, als darauf klickt, um mehr zu erfahren.

Diese Gebotsstrategie ist ratsam für Reichweite und Markenbekanntheit.

Geht es dir eher um Leads oder Verkäufe, dann wählst du besser eine Gebotsstrategie wie „Conversions maximieren“.

Dabei wird auf Conversions optimiert, also eben Leads oder Verkäufe, je nachdem, was dein Ziel ist. Bezahlen musst du hier allerdings dann pro Impressionen, also bloßer Einblendung deiner Ads – d. h. sofort, wenn dein Video beginnt abzuspielen.

Nicht überspringbare In-Stream-Anzeigen

Diese YouTube Ads erscheinen ebenfalls vor, während oder nach einem Video. Im Unterschied zu den überspringbaren Anzeigen hat hier der Benutzer keine Möglichkeit, die Wiedergabe abzubrechen.

Nicht überspringbare Videoanzeigen können bis zu 15 Sekunden lang sein.

Was kostet diese Werbung auf YouTube? 

Wenn du diesen Anzeigetyp verwendest, bezahlst du pro Impression, wobei du einen Ziel-CPM festlegen kannst. Das ist also so etwas wie ein Tausendkontaktpreis (TKP).

Nicht überspringbare In-Stream-Anzeigen eignen sich sehr gut, um die Bekanntheit einer Marke zu steigern, aber nicht so sehr, um Leads oder Kunden zu gewinnen.

Bumper-Anzeigen (Ads)

Auch diese YouTube Ads werden vor, während oder nach einem Video auf YouTube angezeigt.

Ihr maximale Länge ist auf sechs Sekunden begrenzt. Benutzer haben keine Möglichkeit, die Wiedergabe abzubrechen.

Was kostet diese Werbung auf YouTube? 

Als Kurzform der nicht überspringbaren In-Stream-Anzeigen gilt bei Bumper Ads dasselbe Bezahlmodell. Du zahlst also pro Impression und kannst auch hier einen Ziel-CPM vorgeben.

In-Feed-Anzeigen

Diese YouTube Ads erscheinen auf der YouTube-Startseite, in den YouTube-Suchergebnissen, neben thematisch verwandten Videos oder als empfohlene Videos.

Eine In-Feed-Anzeige zeigt ein Miniaturbild (Thumbnail) und einen von dir erstellten kurzen Text.

Was kostet diese Werbung auf YouTube? 

Bei diesem Anzeigetyp bezahlst du pro Klick auf das Thumbnail oder den kurzen Text deiner Ads. Dabei kannst du einen durchschnittlichen CPC (= Cost-per-Click) vorgeben, den du im Schnitt pro Klick zu zahlen bereit bist.

In-Feed-Anzeigen eignen sich gut, um die Marken- und Produktkaufbereitschaft zu steigern.

Wie du YouTube Werbung (YouTube Ads) erstellst

YouTube Werbung erstellen

Du kannst dein Video völlig kostenlos in deinen YouTube-Kanal hochladen und öffentlich machen. Dann kannst du (hoffentlich) deine Zielgruppe organisch erreichen, indem dein Video bei passenden Suchbegriffen eingeblendet wird, beispielsweise.

Das dauert in der Regel lange und ob es jemals in nennenswerter Weise Besucher generieren wird, ist nicht ganz sicher…

Deshalb hast du die Möglichkeit, ein bezahltes Video zu platzieren und dem richtigen Publikum zu präsentieren.

Wenn du möchtest, dass so viele Menschen wie möglich dein Video in einem Bruchteil der Zeit sehen, ist ein bezahltes Video die richtige Option.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Die Videos werden von vielen Menschen gesehen
  • Die Zielgruppe kann sehr genau ausgesucht werden
  • Du erhältst detaillierte Statistiken und weißt, welche Personen dein Video gesehen haben

Nachteile:

  • die Werbung kostet Geld
  • die Videos müssen gut genug sein, um Nutzer anzusprechen. Das funktioniert nicht mit „irgendeinem“ Video; es muss schon „richtig“ gemacht sein… Mehr Infos dazu bekommst du hier: Das “perfekte” YouTube Ads Video

Wie erstelle ich eine neue Kampagne?

Zum Erstellen einer neuen Kampagne meldest du dich auf deinem Google Ads-Konto an und klickst auf „Neue Kampagne erstellen“.

Wähle anschließend das Ziel deiner Kampagne aus (1), also z. B. Leads. Wähle die passenden Conversion-Aktionen, auf die passend zum Ziel optimiert werden sollen (2).

Wähle als „Kampagnentyp“ Video aus (3) und klicke auf „Weiter“ (4).

eine neue Kampagne erstellen

Jetzt kannst du einen Kampagnennamen (1), eine vom Kampagnenziel abhängige Gebotsstrategie (2), dein Budget und den Kampagnenzeitraum (3) festlegen. 

Die Werbenetzwerke in der Kampagnenart „Leads“, die hier ausgewählt wurde, kannst du leider nicht ändern (4) … Das ist schade, aber von Google mittlerweile so vorgegeben.

Kampagne allgemeine Einstellungen

Weiter unten hast du auch die Möglichkeit Standorte (1) und Sprachen (2) auszuwählen, Inhalte auszuschließen, zum Beispiel eingebettete YouTube-Videos sowie Videos per Livestream (3).

Das ist auch unsere Empfehlung, denn mal ehrlich: Wer klickt da schon auf eine Anzeige?

YouTube-Ads-schalten-Kampagne-erstellen

Wir empfehlen dir, Anzeigenerweiterungen (1) hinzuzufügen. Gerne kannst du dir hierzu unser Video-Tutorial zu den Google Ads Anzeigenerweiterungen ansehen.

Beim Punkt Geräte (2) solltest du die Ausrichtung auf bestimmte Geräte festlegen.

TV-Bildschirme kannst du in Conversion Kampagnen wie hier ausschalten, denn da klickt einfach niemand auf eine Anzeige. Ist dein Kampagnenziel hingegen Reichweite oder Markenbekanntheit, solltest du TV-Bildschirme aktiviert lassen.

Überlege dir auch, ob du das Frequency Capping (3) nutzt, denn es verhindert, dass derselbe Nutzer zu oft deine Werbung eingeblendet bekommt. Dies könnte nerven und deiner Brand oder Marke schließlich eher schaden als nützen.YouTube Anzeigenerweiterung

Jetzt fehlen noch der Anzeigengruppenname (1) und die demografischen Merkmale (2).

Die interessante Einschränkung nach „Haushaltseinkommen“ steht uns im deutschsprachigen Raum leider nicht zur Verfügung …YouTube-Ads-demografische-Merkmale

Und ganz zum Schluss benötigst du nur noch das richtige Targeting. Je nach Kampagnenziel und Datenbasis in deinem Account, kannst du hier mit Zielgruppen arbeiten, Keywords und / oder Platzierungen.

Für eine Conversion Kampagne wie in diesem Beispiel, empfehlen wir dir spitz zu starten, sofern noch keine Conversion Daten in deinem Account vorliegen.

Starte also mit spezifischen Keywords (1). Später kannst du breiter in deinem Targeting werden. Ebenfalls im Screenshot zu sehen ist die Targetierungsmöglichkeit nach Platzierungen (2).

YouTube-Ads-schalten-Keywords-Platzierungen

Das Video auf Youtube hochladen

Nachdem du die Angaben gemacht hast, ist es an der Zeit, das Video hochzuladen. Wähle eine Miniaturansicht aus und definiere die Überschrift und die Beschreibung.

Wenn du fertig bist, klicke auf die Schaltfläche “Kampagne erstellen”. 

Nach kurzer Zeit erhältst du bereits die ersten Ergebnisse deiner Werbeanzeigen in YouTube-Videos. Jedoch: Habe Geduld!

Unser Tipp: Rühre die Kampagne wenigstens für 3-5 Tage nicht an. Insgesamt braucht Google bei völlig neuen Accounts relativ lange um zu lernen. Gib dem ganzen also mindestens 3 Monate Zeit!

Gordon Kuckluck: Google & YouTube Ads Experte

Gordon Kuckluck Google & YouTube Ads Experte

Gordon Kuckluck ist Google & YouTube Ads Experte und Gründer der Google Ads Agentur AdsVantage.

Er ist seit über 12 Jahren Online-Marketer und seit über 5 Jahren Experte für Paid Advertising.

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