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Videos selbst erstellen: Camcorder-Videos (Teil 4)

Bestimmt eine noch größere Herausforderung als Screencasts, ist das Erstellen von Camcorder-Videos, bei denen man selbst vor der Kamera steht.

Auch ich bin immer noch blutiger Anfänger. Dennoch habe ich bereits das Ein oder Andere Camcorder-Video aufgezeichnet. Daher möchte ich mich in diesem Teil der „Videos selbst erstellen“-Serie den Camcorder-Videos zuwenden.

Grundlagen zu Camcorder-Videos

Image: Filomena Scalise / FreeDigitalPhotos.net

Bevor wir uns dem eigentlichen Erstellen von Camcorder-Videos zuwenden, möchte ich ein paar grundlegende Gedanken vorne weg schieben.

Warum überhaupt Camcorder-Videos aufnehmen, bei denen man selbst vor der Kamera steht?

Ganz einfach:
Es schafft Vertrauen!

Ich persönlich mag es einfach, wenn ich sehe, wer hinter einem bestimmten Projekt oder hinter einer bestimmten Webseite steckt. Ich erwarte förmlich mittlerweile einfach mindestens ein Foto von der Person. Ob im Impressum oder sonst wo.

Wenn sich die Person in einem Video vorstellt, finde ich das allerdings noch besser. Man hat einfach das Gefühl die Person „kennenzulernen“. Man kann feststellen, ob einem die Person sympathisch ist oder nicht und sich einfach ein besseres Bild (im wahrsten Sinne) machen.

Und wenn ICH mit Vorliebe Webseiten oder Blogs besuche, wo sich der Betreiber buchstäblich zeigt, dann bin ich mir sicher, dass das auch andere so sehen und machen…

Videos selbst zu erstellen (auch und gerade Videos, bei denen man selbst vor der Kamera steht) ist gar nicht so schwer, wie viele vielleicht denken. Na klar, man ist aufgeregt und nervös, hat angst total bescheuert zu wirken, gestellt, gekünstelt oder einfach irgendwie „steif“.

Doch eigentlich braucht man gar nicht übermäßig aufgeregt sein. Immerhin guckt doch nur die Kamera zu… sonst erstmal noch keiner (warum wirklich nur die Kamera zusieht und nicht auch noch ein Kameramann, das erkläre ich weiter unten im Text). Das bedeutet doch nichts anderes, als dass man alle Aufnahmen, die schief gehen und einem nicht gefallen, einfach wieder löschen kann. Niemand wird etwas von diesen verpatzten „Auftritten“ mitbekommen, außer man selbst 😉

Mein persönlicher Tipp:
Versuchen Sie sich vorzustellen, dass Sie das, was Sie sagen möchten, einem guten Freund erzählen. Mich persönlich macht das total locker. Mein Freund weiß immerhin, wie ich so bin. Ich brauche keine angst zu haben „komisch“ zu wirken. Und wenn ich zu der Kamera rede, als würde ich zu einem Freund reden, dann wirkt auch das Gesagte sehr locker und einfach natürlich.

Bitte beachten Sie auch:
Wenn Sie sympathisch rüberkommen möchten, dann ist es oftmals sogar besser, nicht zu perfekt zu sein. Natürlichkeit schafft Vertrauen. Es sorgt für Glaubwürdigkeit. Und Leute lieben „normale“ Menschen!
Sie müssen keine Julia Roberts oder kein Brad Pitt sein, um ein gutes Camcorder-Video zu erstellen, das Vertrauen und Sympathie bei den Besuchern weckt! Seien Sie einfach Sie selbst 😉

Schauen Sie sich z.B. mal dieses Video an, dass Sie bei den Gelben Seiten finden können:

Ein einfaches, aber sehr ansprechendes Video, wie ich finde. Sehr sympathisch – und man weiß einfach sofort, mit wem man es zu tun hat!
(Beachten Sie, dass dieses Video vermutlich professionell hergestellt wurde. Ich glaube zumindest nicht, dass der Malermeister das alles alleine gemacht hat. Etwas in der Art, kann man aber auch wunderbar alleine machen ;))

Das wichtigste bei Camcorder-Videos ist auf jeden Fall eins:
Sie müssen üben, üben und noch einmal üben! Sie werden merken, dass Sie von mal zu mal sicherer und lockerer werden. Dass es zu Anfang zwar total ungewohnt ist vor einer Kamera zu stehen und etwas zu sagen, es aber nach und nach irgendwie immer „normaler“ wird.

Machen Sie sich auch bei Camcorder-Videos ein Skript. Schreiben Sie sich auf, was Sie sagen möchten. Eventuell haben Sie die Möglichkeit, Ihre Notizen an der Kamera oder dem Stativ zu befestigen. Ich persönlich lerne einfach einen kurzen Teil meines Textes mehr oder weniger auswendig (die GENAUEN Worte spreche ich für gewöhnlich „live“, also ich lerne nicht WÖRTLICH auswendig, sondern merke mir nur grundsätzlich, was ich in welcher Szene sagen möchte). Mehr Tipps dazu habe ich in dem Teil über Video-Skripte erwähnt.

Okay, aber welches Equipment brauche ich?

Keine Angst: Sie brauchen keine High-End-Kamera um ein gutes Video für das Internet aufzunehmen 😉

Wissen Sie schon, wie ich das Video aufgenommen habe, dass Sie unter „Sinn dieses Blogs“ finden (das Video oben auf der Seite)?

Achtung:

Mit einer digitalen FOTOkamera!!

Ich habe einfach meine einige Jahre alte Casio Exilim EX-S600 mit 6.0 Megapixeln (das Modell gibt es schon gar nicht mehr; der Link führt zu einem Nachfolger-Modell) genommen und mit der eingebauten Video-Funktion ein Video aufgenommen – ohne Mikro, ohne Stativ, ohne alles (und mit wunderschöner weißer Tischdecke im Hintergrund 😉 😀 :P)!

Und? Ist doch gar nicht so schlecht dafür, oder? 😉

Im Ernst: Für manche Zwecke reicht sogar so eine digitale Fotokamera. Für etwas bessere Videos ist ein einfacher Camcorder empfehlenswert.

Zwei Probleme gibt es jedoch meistens noch:

  • Wer filmt?
    Ein Problem ist, wer denn die Kamera führen kann. Natürlich können Sie jemanden aus der Familie oder einen Freund bitten, die Kamera zu führen. Doch erstens schafft das für gewöhnlich wieder mehr Aufregung, denn plötzlich schaut ja nicht nur die Kamera zu, sondern auch Ihr Angehöriger/Freund – und der bekommt auch alle Patzer mit… Außerdem werden solche Aufnahmen (egal was für ein ruhiges Händchen der Kameramann auch haben mag) mehr oder weniger verwackelt sein. So etwas kann nicht nur unschön sein, sondern sogar richtig störend wirken.
    Besser ist es da schon, wenn Sie die Kamera einfach irgendwie hinstellen könnten. In Innenräumen geht es meist noch mit provisorischen Aufbauten (Kamera auf ein Regal stellen oder auf mehrere gestapelte Stühle o.ä.). Aber draußen? Kamera zwischen Astgabeln einklemmen?!
    Falls Sie also solche Aufnahmen machen möchten, dann sollten Sie über ein einfaches Stativ für Ihre Kamera nachdenken. Für VIDEOkameras sollte es dabei für gewöhnlich ein Drei-Bein-Stativ sein (Ein-Bein-Stative sind meines Wissens nach eher für Fotokameras). Mit einem solchen Stativ sind Sie einigermaßen unabhängig von der genauen Location (Sie können fast überall filmen) und es schaut Ihnen zunächst mal wirklich nur Ihre Kamera zu 😉
  • Was ist mit dem Ton?
    Das zweite Problem, das wahrscheinlich bald auftauchen wird (auch wieder spätestens dann, wenn Sie im Freien Aufnahmen machen möchten), ist der Ton. Die meisten Kameras haben integrierte Mikrofone. Allerdings wird Ihre Stimme bei solch einer Aufnahme nur mehr oder weniger schlecht zwischen den Hintergrundgeräuschen auszumachen sein.
    Am besten ist es also tatsächlich, wenn Sie sich ein einfaches Mikrofon zulegen. Das kann ein ganz normales Mikrofon sein, dass man in die Hand nimmt, es kann aber auch ein Ansteck-Mikrofon sein.
    Achten Sie darauf, dass Ihre Kamera wirklich einen Steckplatz für ein externes Mikrofon hat! Man soll es kaum glauben, aber es gibt Kameras, die den Anschluss eines externen Mikrofons NICHT anbieten! Finger weg von solchen Camcordern!

Vielleicht interessiert Sie, wie ich meine Camcorder-Videos mittlerweile aufnehme?

Ich habe einen Camcorder, der schon eher gehobenen Standard darstellt: Einen Canon Legria HF-20 (freundlicherweise aus der Verwandtschaft zur Verfügung gestellt ;)). Dieser Camcorder kostet neu so um die 750€. Ganz so teuer muss IHRE Kamera aber nicht sein; es reichen einfachere (siehe oben).

Außerdem habe ich mir ein Ansteckmikrofon und ein Stativ gekauft. Dabei handelt es sich um einen absoluten Geheim-Tipp von dem wahrscheinlich besten und modernsten Online-Video- und Videomarketing-Kurs, der in den nächsten Wochen offiziell an den Start geht. Mehr dazu gibt es bald – seien Sie gespannt! 🙂

Videos bearbeiten – Wie? Mit welcher Software?

Da es unwahrscheinlich ist, dass Sie eine absolut perfekte Aufnahme hinbekommen oder aber zumindest den Anfang und das Ende des Videos etwas beschneiden wollen (also die Zeitpunkte, wenn Sie die Kamera ein- und ausschalten), brauchen Sie Software zum Bearbeiten der Aufnahmen.

Halt!

Bevor Sie jetzt gleich abwinken und meinen, dass die sowieso viel zu teuer ist, lesen Sie bitte weiter!

Als Windows-Nutzer liefert Ihnen Microsoft den „Windows Live Movie Maker“ gleich mit. Falls Sie ihn noch nicht haben, können Sie ihn unter vorigem Link kostenlos herunterladen.
Allerdings kann ich zu diesem Movie Maker nichts weiter sagen – ich nutze hier an meinem iMac kein Windows und habe folglich auch den Movie Maker noch nie benutzt.

Als Mac-Nutzer liefert Ihnen Apple „iMovie“ gleich mit (gerade heute habe ich eine E-Mail erhalten, dass eine neue Version von iMovie bzw. dem gesamten iLife-Paket erhältlich ist). iMovie ist die Software, mit der ich meine Camcorder-Videos (nach-)bearbeite. Eventuell werde ich ein kleines iMovie-Tutorial veröffentlichen, wenn ich mein nächstes Camcorder-Video aufgezeichnet habe.

Natürlich gibt es noch zusätzliche Software, die Sie für mehr oder weniger Geld kaufen können. Aber für meine (einfachen) Zwecke scheidet diese Software aus. Mir reicht iMovie – vor allem, wenn ich die vielen neuen Features von iMovie ’11 betrachte… ich sollte wirklich ein Update durchführen 😉

Fazit

Na klar, viel Erfahrung habe ich in Sachen Camcorder-Videos auch noch nicht – ich stehe da auch noch ganz am Anfang. Sie sind also als Anfänger in bester Gesellschaft 😉 😀

Aber ich weiß, dass sich viele einfach viel zu verrückt machen, wenn Sie selbst vor der Kamera stehen. Das ist absolut unnötig. Ich meine, wenn’s nix wird, dann löscht man die Aufnahmen einfach wieder.

Viel mehr sehe ich solche Camcorder-Videos aber als absolut perfekte Möglichkeit, sich selbst zu zeigen – im wahrsten Sinne des Wortes! Das schafft Vertrauen (der Besucher oder Interessent weiß, mit wem er es zu tun hat) und kann Sympathien wecken!

Besonders gespannt bin ich auch auf den bald startenden Online-Kurs! Dieser Kurs wird der HAMMER, das weiß ich jetzt schon 🙂 Aus diesem Kurs habe ich den Tipp für mein Ansteck-Mikro und mein Stativ erhalten – die ich beide zusammen für ca. 40€ bekommen habe (inklusive Versand)! Aber noch verrate ich hier nicht zu viel. Seien Sie einfach gespannt – ich werde Sie hier im Blog und im Newsletter über den Kurs und den Start-Termin auf dem Laufenden halten 😉

Also:
Trauen Sie sich einfach und üben Sie ein wenig vor der Kamera! Kleinere Fehler können auch sehr sympathisch wirken 😉
Vor allem aber wird durch das stetige Üben, das Stehen vor der Kamera immer mehr zu etwas „Normalem“, zu etwas „Gewohntem“ – und man wird (fast) automatisch lockerer und natürlicher von Video zu Video 🙂

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihren eigenen Camcorder-Videos
Ihr Gordon Kuckluck

3 Kommentare

  1. Schöne Zusammenfassung hier, vielen Dank für die Tipps.
    Ich finde auch, dass noch wichtiger als die Technik ist eigentlich:
    üben, üben, üben vor der Kamera zu sprechen.

    Man hat ja alle Zeit der Welt sich seine Aufnahmen anzugucken und
    selbst zu lernen was gut war und das weniger Gute gewöhnt man sich einfach ab…

    Das wichtigste Erfolsmittel für Videos ist meiner Meinung nach:
    authentisch sein, zeigen wofür man sich begeistert.

    Und wenn man seinem Kumpel erzählt, was man schon wieder Tolles entdeckt hat,
    dann hört der ja einem auch gespannt zu. Also stelle man sich vor, der Kumpel
    sitzt wie bei einer Skype-Unterhaltung am „anderen Ende“ hinter der Kamera…

    Bin schon gespannt auf deine nächsten Videos Gordon.
    Die Serie hier ist ein guter Überblick.

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