PayPal etablierte sich im E-Commerce als erste Alternative neben Kreditkarten und Banküberweisungen. Viele Nutzer haben bereits durch die Partnerschaft mit eBay (in Deutschland ab dem Jahr 2004) früh von PayPal gehört.
Trotz dieser langen Historie hat das Unternehmen auch zwanzig Jahre später seine Stellung als erfolgreicher Zahlungsdienstleister nicht verloren.
Auch wenn es heute viele Dienstleister auf dem Markt gibt, steigt weiterhin die Zahl der Unternehmen, die auf PayPal setzen. Im folgenden Artikel ergründen wir, was hinter dem anhaltenden Wachstum steckt.
E-Commerce boomt weiterhin
PayPal kann heute nicht nur für Online-Zahlungen genutzt werden, sondern auch als Zahlungsmethode in zahlreichen Läden. Am dominantesten ist der Zahlungsdienstleister weiterhin vor allem im E-Commerce.
Da diese Branche noch immer boomt, ist es nicht verwunderlich, dass auch die Zahl der Unternehmen steigt, die sich ein PayPal-Geschäftskonto zulegen.
Befeuert hat diesen Boom unter anderem die Corona-Pandemie und der mit ihr verbundene Umstieg vieler Konsumenten auf digitale Produkte und Dienstleistungen.
Im Zuge der steigenden Online-Bestellungen hat sich das Transaktionsvolumen von PayPal erhöht.
Dies ermöglichte es dem Unternehmen, die Umsätze zu steigern, woraufhin der Aktienkurs des Unternehmens kurzzeitig explodierte und zwischenzeitlich mehr als 250 Euro erreichte.
Obwohl der Aktienkurs wie bei vielen anderen Tech-Aktien – wie auch bei PayPal – wieder gesunken ist, bedeutet dies nicht, dass der Zahlungsdienstleister nicht weiter wächst.
Angesichts der großen Vorteile, die das Internet im Einzelhandel bietet, ist davon auszugehen, dass der E-Commerce-Boom anhalten wird.
Auch wegen der immer besser werdenden Nutzererfahrungen, die Kostenvorteilen gegenüber Ladenlokalen und dem steigenden Vertrauen älterer Generationen in Online-Bestellungen blicken Zahlungsdienstleister – wie PayPal – optimistisch in die Zukunft.
Besonders zu spüren ist dieser Trend außerdem unter Paketzustellern wie DHL, Hermes und GLS. Diese müssen jährlich eine steigende Zahl an Bestellungen zustellen und erleben dadurch den wirtschaftlichen Boom mit.
Gesetzesänderungen ermöglichen die PayPal-Nutzung in der Glücksspielbranche
Die Zahl der Unternehmen, die heute auf PayPal setzen, steigt in Deutschland auch aufgrund der aktuellen Gesetzeslage im Glücksspielbereich. Seit dem Jahr 2021 sind Dienste von Online Casinos und Anbietern von Sportwetten in Deutschland legal.
Eine wichtige Folge dieser Änderung? Online Casinos dürfen PayPal als Zahlungsmethode für Ein- und Auszahlungen anbieten.
Die strengen Nutzungsbedingungen des Zahlungsdienstleisters verbieten die Nutzung auf internationalen Plattformen, die nicht über eine spezifische Lizenz für den deutschen Glücksspielmarkt verfügen.
Da die Glücksspielbranche ähnlich wie der E-Commerce weiterhin am Wachsen ist, überrascht es nicht, dass auch die Zahl der Wettanbieter, die es Kunden erlauben, mit PayPal unkomplizierte Einzahlungen durchzuführen, stetig steigt.
PayPal wird von vielen Kunden als seriöse Zahlungsmöglichkeit angesehen und findet deshalb insbesondere Zuspruch bei denjenigen, die andere E-Wallets oder Kryptowährungen als zu unsicher empfinden.
Daher genießen die Sportwetten-Plattformen, die PayPal anbietet, einen gewissen Vertrauensvorschuss. Dieser ist angesichts der Gesetzeslage durchaus berechtigt.
Denn wie bereits erwähnt, dürfen nur offiziell lizenzierte Wettanbieter PayPal anbieten. Wie schon aus anderen Branchen bekannt, sind die Zahlungen mit PayPal auch im Bereich des iGaming schnell, einfach und benutzerfreundlich.
Intuitive App für Smartphones
Ein weiterer großer Vorteil, der PayPal von anderen Zahlungsoptionen unterscheidet? Die leicht zu bedienende Smartphone-App.
Diese lässt sich sowohl auf Android- als auch auf Apple-Endgeräten (einschließlich Tablets) installieren. Obwohl PayPal weniger Funktionen als andere E-Wallets bietet, (etwa Skrill oder Neteller) hat der Anbieter in Sachen Nutzerfreundlichkeit immer noch die Nase vorn.
Dank moderner Technik ist es zudem nicht mehr notwendig, aufwendige Passwörter einzugeben, um Zahlungen auszuführen.
Ausreichend ist meist die Face-ID oder das Eintippen eines individuellen Codes ins Smartphone. Gerade im Vergleich zu Kreditkartenzahlungen ist dies ein Vorteil, da die Eingabe der Kartennummer, des Ablaufdatums und des CVC/CVV-Codes sowie die anschließende Authentifizierung der Zahlung deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Die PayPal-App dient aber nicht nur als Zahlungsmethode für Dienstleistungen und Produkte. Sie kann auch genutzt werden, um unter Freunden oder Familienmitgliedern Geld zu versenden.
Innerhalb weniger Sekunden sind die Transaktionen abgeschlossen. Dies kann hilfreich sein, wenn man sich Geld leihen oder jemandem ein Geschenk machen möchte.
Wer zudem internationale Geldtransfers tätigen will, kann seinen PayPal-Account mit dem Service Xoom verbinden. Dieser ermöglicht Transfers in fast alle Länder und ist vergleichbar mit Western Union.
Käuferschutz bleibt ein wichtiges Thema
Einer der Hauptunterschiede zwischen PayPal und traditionellen Zahlungsmethoden wie Visa oder Mastercard? Der Käuferschutz. Dieser bleibt von großer Bedeutung und ist einer der Gründe, weshalb PayPal als sichere und vertrauenswürdige Zahlungsmethode Ansehen genießt.
Kommt beispielsweise ein im Online-Shop gekauftes Produkt nicht oder beschädigt an, erhalten Nutzer von PayPal eine Rückerstattung – auch wenn der Online-Shop das Problem nicht selbst löst.
Gerade wenn man in neuen Online-Shops einkauft, die noch nicht bekannt sind, ist dies ein großer Vorteil.
Einen derartigen Service bietet heute fast keine andere Zahlungsmethode. Genau deshalb entscheiden sich viele Unternehmen für PayPal.
Obwohl dieser Käuferschutz im Einzelfall für den Verkäufer zum Problem werden kann, dient dieser vor allem als Kundenmagnet, dem man sich auf dem heiß umkämpften E-Commerce-Markt nicht entgehen lassen möchte.