Finanzen

Steuern als Freelancer – was muss man eigentlich beachten?

Steuern sind für Freelancer ein notwendiges Übel, aber auch eine wichtige Angelegenheit, die nicht vernachlässigt werden sollte. Die Frage der Steuerpflicht ist entscheidend: Welche Einkünfte müssen versteuert werden und wann muss Umsatzsteuer abgeführt werden?

Die Berechnung und Abgabe von Steuervorauszahlungen wirft ebenfalls Fragen auf. Als Freelancer können viele Betriebsausgaben steuerlich geltend gemacht werden – hier ist es wichtig, den Überblick zu behalten.

Eine korrekte Steuererklärung zu erstellen und die Buchführungspflichten zu beachten, sind weitere wichtige Aspekte. Doch es gibt auch legale Steuersparmöglichkeiten, die genutzt werden können.

Wann es sinnvoll ist, sich von einem Steuerberater beraten zu lassen, sollte ebenfalls in Betracht gezogen werden. Kurz gesagt: Steuern im Blick zu behalten ist unerlässlich, um auf der sicheren Seite zu bleiben. 

Steuern als Freelancer: Welche Einkünfte müssen versteuert werden? 

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Als Freelancer ist es wichtig, sich über die verschiedenen Einkünfte im Klaren zu sein, die steuerpflichtig sind.

Neben den Honoraren für Ihre Dienstleistungen müssen auch Einnahmen aus Nebentätigkeiten, wie beispielsweise Mieteinnahmen oder Einnahmen aus Kapitalvermögen, versteuert werden.

Selbstständige sollten zudem darauf achten, dass auch Sachleistungen und geldwerte Vorteile als Einkommen gelten und entsprechend versteuert werden müssen. 

Als Freiberufler ist hierbei vor allem die Einkommenssteuerpflicht relevant

Hier geht es um den Gewinn, also den Umsatz abzüglich aller Kosten. Da Freiberufler davon befreit sind, eine Gewerbeanmeldung durchführen zu müssen, müssen Freiberufler auch keine Gewerbesteuer zahlen.

Es ist nicht immer einfach oder eindeutig, sich vom klassischen Gewerbe abzugrenzen, aber generell gilt, dass wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische und erzieherische Tätigkeiten in Deutschland nicht der Gewerbeordnung unterliegen. 

Aufpassen sollten Freelancer vor allem aber immer dann, wenn sich freiberufliche und gewerbliche Tätigkeiten vermischen:

Wenn man beispielsweise als Hundetrainer auch eigene Leinen oder Leckerlis verkauft, kann es gefährlich werden – denn sobald die gewerbliche Tätigkeit eine größere Rolle einnimmt, kann das Finanzamt sogar alle Tätigkeiten, auch freiberufliche, als gewerblich einstufen.

Hier kann es sich lohnen, Rat vom Steuerberater einzuholen. 

Einkünfte, die auch der Einkommenssteuer unterliegen, aber häufig vergessen werden, sind Einkünfte aus Kapitalvermögen

Wenn man also Zinsen, Dividenden oder Kursgewinne bei Aktienverkäufen zu verbuchen hat, sind diese zu versteuern. Andererseits gibt es allerdings auch Einnahmen, die nicht steuerpflichtig sind:

Wer also ohne Verifizierung im Bitcoin Casino spielen möchte oder regelmäßig Lotto spielt, kann dies ohne Sorge tun, denn jegliche Gewinne sind nicht steuerpflichtig, solange sie in der Europäischen Union erzielt worden sind.

Kryptowährungen werden zudem nicht als Kapitalanlagen gesehen: Sie gelten als sonstige Wirtschaftsgüter und sind damit eher mit Kunstwerken oder anderen Wertgegenständen gleichgestellt. Das bedeutet, dass Gewinne aus dem Handel mit ihnen der Einkommenssteuer unterliegen und nicht der Abgeltungssteuer. 

Es ist ratsam, alle Einnahmen sorgfältig zu dokumentieren und regelmäßig Rücklagen für die Steuerzahlungen zu bilden, um böse Überraschungen bei der Steuererklärung zu vermeiden.

Zudem sollten Freelancer die verschiedenen Steuervorschriften genau studieren und gegebenenfalls einen Steuerberater zurate ziehen, um Fehler zu vermeiden und Steuern korrekt abzuführen. 

Denken Sie daran: Jeder Euro an Einkommen muss versteuert werden, um Ärger mit dem Finanzamt zu vermeiden. Seien Sie also stets gewissenhaft in Bezug auf Ihre steuerlichen Pflichten als Freelancer. 

Wie funktioniert die Berechnung und Abgabe von Steuervorauszahlungen? 

Die Berechnung und Abgabe von Steuervorauszahlungen ist ein wichtiger Aspekt bei der Steuerplanung als Freelancer. Dabei müssen die voraussichtlichen Einkünfte im Voraus geschätzt werden, um die Höhe der zu zahlenden Steuern festzulegen.

Diese Vorauszahlungen dienen dazu, eine gleichmäßige Verteilung der Steuerlast über das Jahr sicherzustellen und hohe Nachzahlungen am Ende des Jahres zu vermeiden.

Die Schätzung der Einkünfte kann jedoch eine Herausforderung darstellen, da sie auf Basis von Prognosen erfolgt und sich die tatsächlichen Einnahmen am Jahresende davon unterscheiden können.

Es ist daher ratsam, regelmäßig die aktuellen Zahlen zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, um steuerliche Überraschungen zu vermeiden.

Durch eine sorgfältige Planung und Berechnung der Steuervorauszahlungen können Freelancer ihre finanzielle Situation besser im Griff behalten und ihre Steuern effizient verwalten. 

Betriebsausgaben absetzen: Welche Kosten können als Freelancer steuerlich geltend gemacht werden? 

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Als Freelancer können Sie zahlreiche Kosten von der Steuer absetzen, um Ihre Steuerlast zu reduzieren. Dazu zählen beispielsweise Büromaterialien, Fachliteratur, Arbeitsmittel, Fortbildungen, aber auch Reisekosten und Telefonkosten.

Auch die Abschreibung von Arbeitsmitteln wie Laptop oder Kamera ist möglich. Wichtig ist jedoch, dass die Ausgaben beruflich veranlasst sind und nachweisbar sind.

Achten Sie darauf, alle Belege sorgfältig aufzubewahren und eine klare Trennung zwischen privaten und beruflichen Ausgaben zu haben. So können Sie sicherstellen, dass Sie die Betriebsausgaben korrekt in Ihrer Steuererklärung angeben und von den steuerlichen Vorteilen profitieren.

Ein professioneller Steuerberater kann Ihnen dabei helfen, alle Möglichkeiten zur steuerlichen Optimierung auszuschöpfen und Fehler zu vermeiden.

Behalten Sie also Ihre Betriebsausgaben im Blick und nutzen Sie sie effektiv, um Ihre Steuerlast zu minimieren. 

Buchführungspflichten: Was muss man bei der Buchhaltung beachten? 

Laut Gesetz gelten Freiberufler als nicht buchführungspflichtig. Doch ist dieser Begriff etwas irreführend, denn natürlich gibt es nicht etwa gar keine Pflichten.

Viel mehr bedeutet das, dass man anstatt der doppelten Buchführung die einfache Buchführung anwenden darf, und sich damit ganz schön viel Arbeit spart.

In der einfachen Buchführung werden lediglich Einnahmen und Ausgaben eines Geschäftsjahres gegenübergestellt, während man bei der doppelten Buchführung alle zahlenbasierten Geschäftsvorfälle dokumentieren muss.

Als Freiberufler sollte man ein sogenanntes Kassenbuch führen, was auch als einfache Excel-Tabelle gehalten werden kann, in welcher in chronologischer Reihenfolge monatlich die Einnahmen und Ausgaben festgehalten werden.

Informationen, die enthalten sein sollten, sind in erster Linie die Höhe der Einnahme, die Herkunft der Einnahme, die Zahlungsart und die Rechnungsnummer.

Generell ist man dazu verpflichtet, die Bücher GoBD-konform zu führen und auch aufzubewahren. Das bedeutet, dass man dazu verpflichtet ist, Belege und Geschäftspapiere für den Fall einer Steuerprüfung mehrere Jahre aufzubewahren – für Rechnungen und Handelsbücher beispielsweise zehn Jahre. 

Dabei sind Freiberufler allerdings nicht dazu verpflichtet, spezifisch ein Geschäftskonto für ihre Buchführung zu erstellen.

Trotzdem können zwei getrennte Girokonten sinnvoll sein, da es die Buchführung erleichtert und die Finanzen sauber voneinander trennt.

Viele Geschäftskonten bieten außerdem Funktionen an, die für die Selbstständigkeit besonders nützlich sein kann und die bei der Buchhaltung helfen können. 

Beratung durch einen Steuerberater: Wann ist es sinnvoll, sich professionelle Hilfe zu holen? 

Es gibt Momente im Leben eines Freelancers, in denen die Steuerangelegenheiten so komplex werden, dass es ratsam ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Ein erfahrener Steuerberater kann Ihnen dabei helfen, den Überblick über Ihre Finanzen zu behalten und mögliche Steuervorteile optimal zu nutzen.

Besonders wenn es um komplizierte steuerliche Fragen geht oder wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie alle Möglichkeiten der Steueroptimierung ausgeschöpft haben, kann die Beratung durch einen Experten von unschätzbarem Wert sein.

Ein Steuerberater kann Ihnen auch dabei helfen, mögliche Fehler bei der Steuererklärung zu vermeiden und sicherzustellen, dass Sie alle gesetzlichen Vorschriften einhalten.

Investieren Sie in eine professionelle Beratung und profitieren Sie langfristig von einer sicheren steuerlichen Situation. 

Auch um Steuern zu sparen, kann eine Beratung durch einen Steuerberater sehr sinnvoll sein.

Bei der Wahl des geeigneten Steuersatzes und die richtige Nutzung von Freibeträgen kann die Expertise ideal sein, und auch aktuelle steuerliche Änderungen und Optimierungsmöglichkeiten sind etwas, mit dem man sich selber vielleicht nicht unbedingt auseinandersetzt, ein Steuerberater aber eben schon. 

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