Von Online-Glücksspiele sind für mich und für viele Menschen weltweit zu einer beliebten Form der Unterhaltung geworden. Eine reiche Auswahl an Anbietern bringt mir spannende Unterhaltung nach Hause oder sogar mobil von unterwegs. Manche Nutzer haben auch Glück und gewinnen bei Online-Slots oder Tischspielen.
Die Frage der Besteuerung dieser Gewinne ist allerdings ein Thema, das nicht nur bei mir zu Unsicherheiten bei der Auszahlung der Gewinne geführt hat. Dies ist insbesondere in einem Land wie Deutschland der Fall, dessen Steuergesetze für Ihre Komplexität berühmt sind und für Laien verwirrend sein können.
In diesem Beitrag möchte ich auf die Besteuerung dieser Gewinne in Deutschland eingehen und versuchen, Klarheit zu schaffen.
Die Besteuerung der Anbieter
Die Regulierung des Glücksspiels war bereits lange Jahre vor der Verabschiedung des offiziellen Glücksspielstaatsvertrags im Jahr 2021 ein großes Thema. Dies hat für die Anbieter mit deutscher Lizenz steuerlich einiges verändert und ebenso bei mir als Anwender zunächst Fragen aufgeworfen.
Die Glücksspielsteuer
Mit dem Glücksspielstaatsvertrag wurde erstmalig die Glücksspielsteuer in Höhe von 5,3 % auf die Einsätze für die Anbieter eingeführt. Mit dieser Steuerreform sollte der Schwarzmarkt in diesem Sektor reguliert werden. Damit konnte der Staat von dieser immer populäreren Form der Online-Unterhaltung profitieren. Laut einer Auswertung des MDR von Daten des Statistischen Bundesamtes beliefen sich die Einnahmen aus virtuellem Glücksspiel im Jahr 2022 bundesweit auf stolze 2,56 Milliarden Euro. Ich finde, bei dieser Summe lohnt sich die Besteuerung für den Staat.
Wie wirkt sich das eigentlich auf mich als Spieler aus? Da die Online-Anbieter inzwischen die Glücksspielsteuer abführen, müssen sie sich ihre Gewinne woanders einholen. Dies kann dazu führen, dass die Auszahlungsquote sinkt und damit leider auch meine Gewinnchancen.
Die Umsatzsteuer
Neben der Glücksspielsteuer von 5,3 Prozent müssen die Online-Anbieter zusätzlich die Umsatzsteuer zahlen, die auf jeden Umsatz anfällt. Dies betrifft mich nicht, führt aber zu weiteren erheblichen Einnahmen für den Staat in dieser Branche.
Besteuerung von Gewinnen bei Nutzern
Die Besteuerung von Glücksspielgewinnen, einschließlich der Gewinne aus Online-Glücksspielanbietern, ist in Deutschland in § 2 Abs. 3 Einkommensteuergesetz (EStG) geregelt. Laut dieser Regelung sind Glücksspielgewinne generell steuerfrei. Dies gilt sowohl für in Deutschland ansässige als auch für nicht ansässige Personen.
Wenn ich etwas Unterhaltung möchte, kann ich weiterhin den besten Online Casino Bonus bei den Anbietern nutzen und mich über einen eventuell erzielten Gewinn freuen. In der Praxis bedeutet das also für mich, dass ich mir keine Gedanken über die Versteuerung der erzielten Gewinne machen muss und diese unbeschwert auszahlen kann.
Wichtig ist hierbei nur, dass der Gewinn innerhalb der EU erzielt wurde, dann muss ich ihn nicht in meiner Steuererklärung angeben. Wer etwas mehr Glück hatte und eventuell einen etwas höheren Gewinn erzielt hat, den er anlegen möchte, für den gilt dann allerdings die übliche Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge in Höhe von 25 %.
Zinsen, die auf einem Bank- oder Sparkonto mit Online-Gewinnen erzielt werden, sind grundsätzlich steuerpflichtig. Es gibt noch einzelne Länder in der EU, wo die Online-Gewinner die Beträge versteuern müssen. In Frankreich ist dies momentan mit 2 %, in Spanien mit 20 % und in Italien mit dem höchsten Satz von 23 % der Fall.
Steuerfrei durch mit Glück erzielten Gewinnen
Voraussetzung für die Steuerbefreiung ist, dass die Gewinne aus Unterhaltungs-Angeboten erzielt wurden, die ausschließlich auf Glück und Zufall beruhen und keine Geschicklichkeit oder erlernte Fähigkeiten erfordern. Dazu gehören nach dem sogenannten Lotteriegesetz folgende Formen: Spielautomaten, Poker, Roulette, Blackjack, Bingo, Baccarat, Craps, Lotto, Keno und Rubbellose.
Die Ausnahmen
Für alle Regeln gibt es natürlich Ausnahmen, die für den Gesetzgeber vorteilhaft sind. Wenn ich zum Beispiel Poker spiele, sollte ich etwas vorsichtiger sein. Denn falls ich beim Poker über einen gewissen Zeitraum eine Glückssträhne habe und häufiger Gewinne erziele, könnten diese als Arbeitseinkommen behandelt werden und damit wiederum steuerpflichtig sein.
Bei einem großen Jackpotgewinn kann es ebenfalls sein, dass ich den Gewinn versteuern muss. Außerdem unterliegen Gewinne aus staatlichen Lotterien einer Sondersteuer. Die deutschen Finanzbehörden beurteilen in einzelnen Fällen, ob Glücksspielaktivitäten als Privatperson, als Unternehmen oder als Freizeitbeschäftigung ausgeübt werden. Bei dieser Bewertung werden mehrere Kriterien betrachtet. Diese sind hier aufgeführt:
- Die Häufigkeit und Regelmäßigkeit
- Der Grad der Geschicklichkeit und das Fachwissen (zum Beispiel in einem Pokerraum).
- Wird ein System oder eine Strategie angewendet, um einen Gewinn zu erzielen?
- Übersteigen die Gewinne das Einkommen aus der beruflichen Tätigkeit?
Sollte alles darauf hindeuten, dass meine Aktivitäten und Verhaltensmuster die Kriterien für eine gewerbliche Tätigkeit erfüllen, unterliegen die Gewinne der Einkommensteuer. Generell empfehle ich, sich bei Unsicherheiten bezüglich der Steuerpflicht immer an einen Steuerberater zu wenden. Dieser kann professionell die einzelne Situation des Gewinners einschätzen.
Praktische Überlegungen
Für mich als Gelegenheitsspieler, der einfach nur leichte Unterhaltung sucht und ab und zu mit etwas Glück einen kleinen Gewinn erzielt, sind die steuerlichen Auswirkungen relativ einfach zu verstehen, denn meine Gewinne sind grundsätzlich steuerfrei.
Die Steuerbelastungen der Anbieter hingegen können allerdings einen Einfluss auf mich haben. Da die Anbieter in erster Linie ein Unternehmen betreiben, müssen sie höhere Gewinne einfahren, um die steuerlichen Belastungen auszugleichen. Ich kann weiterhin sorglos den Nervenkitzel bei meinen Lieblingsanbietern Online genießen und mit viel Glück sogar einen Gewinn erspielen, über den ich mich unversteuert freuen können.
