Per Zoom und Co Online Coachings geben und dabei an den schönsten Orten der Welt sein? Oder noch besser: Von virtuellen Coachings, die zum Download angeboten werden, seinen Lebensunterhalt bezahlen? Ein schöner und lukrativer Gedanke, der mit der Realität so erst einmal nicht viel zu tun hat.
Viele angehende Coaches lassen sich von diesem, vermeintlich entspannten Leben, blenden und sind der Meinung, dass in der Online-Coaching-Branche mit wenig Arbeit viel Geld verdient werden kann. Zudem gibt es genügend Coaches, die genau solche Coachings verkaufen.
Ganz nach dem Motto „Bau dir ein Online-Coaching auf und werde finanziell frei“.
Kapitale Amateurfehler vieler Coaches
Am Ende sind solche Mottos nichts mehr als hohle Marketingversprechen. Natürlich ist es nicht unmöglich, mit Online-Coachings ein nachhaltiges und gesundes Business aufzubauen, aber das gelingt den Wenigsten.
Business Coach und Top Keynote Speaker Markus Czerner bringt die Gründe auf den Punkt:
„Bevor man von Online-Coachings leben kann, darf man viele Jahre harte Arbeit in dieses Business stecken und genau daran scheitern die meisten. Es bedarf etwas mehr, als zwei bis drei Instagram Posts zu machen, um Online-Coachings zu verkaufen.“
Viele »Möchte-gerne-Coaches« haben die romantische Vorstellung, der Markt hätte auf sie gewartet. Hat er aber nicht. Hinzu kommt, dass der Online-Coaching-Markt übersättigt ist und die Bereitschaft potenzieller Coachingteilnehmer, Geld für ein Coaching zu bezahlen, eher gering ist.
Weiter führt Markus Czerner aus:
„Und dann machen viele Coaches den größten Amateurfehler überhaupt, in dem sie Coachings gratis anbieten. Damit machst du dich zur Lachnummer am Markt.“
Selbst wenn sich dann mal ein Abnehmer findet, ist das kein nachhaltiges Business-Modell.
Was machen Top Coaches anders?
Aber was machen Top-Coaches, die mit ihren Online-Coachings viel Geld verdienen, anders? Auch hier gibt Markus Czerner die Antwort:
„Diese Coaches haben jahrelang an ihrem Bekanntheitsgrad und ihrer Positionierung gearbeitet und haben im Leben etwas erreicht. Sie haben einen gewissen Expertenstatus inne. Viele Coaches haben selbst im Leben nicht viel erreicht und wollen dann coachen. Funktionieren kann das natürlich nicht.“
Es ist also ein charmanter Gedanke, mit Online-Coachings Geld zu verdienen, aber der Weg dorthin ist oftmals steinig und schwer. Einmal angekommen, ist das Online-Coaching ein durchaus lukratives Business.
Aber es sind eben die Wenigsten, die bereit sind, hart dafür zu arbeiten.
Im B2B wird das Geld verdient
Zudem gehen immer mehr Coaches in die Persönlichkeitsentwicklung und sprechen mit ihren Coachings eine B2C-Zielgruppe an. Diese ist aber sehr selten zahlungskräftig und schon gar nicht bereit, höhere Coachingspreise zu bezahlen.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Das Geld wird im B2B-Markt verdient und hier sind Online-Coachings von renommierten Coaches durchaus gefragt.
Schaut man sich allerdings die Kommunikation, schwerpunktmäßig in den sozialen Netzwerken, von Coaches an, kann man folgende Beobachtungen machen, wie Czerner knallhart auf den Punkt bringt:
„Die meisten Coaches werden von der Wirtschaftswelt gar nicht ernst genommen, wenn man einen Blick auf deren Kommunikation wie zum Beispiel ‚Werde ein Herzensmensch‘ wirft. Da wird man von jedem Unternehmen dankend weggeklickt.“
Als Fazit lässt sich sagen: Die Coaching-Branche im Allgemeinen ist ein hartes Business. Wer sich hier durchsetzen und am Markt etablieren möchte, der braucht einen langen Atem und muss sehr hart dafür arbeiten.
Für viele ist es eher ein Hobby als ein Business. Denn letzteres entsteht nicht über Nacht und wird auch nicht mit acht Stunden Arbeit am Tag aufgebaut.