Hey Leute!
Ich sitze jetzt seit meinem letzten Artikel über die „Psychologie des Webbusiness“ hier rum und denke die ganze Zeit nach, was ich eigentlich will und was ich mir von MEINEM Webbusiness so erwarte.
Was ich nicht will
Was ich nicht will, dass habe ich eigentlich ziemlich schnell herausgefunden:
Ich will nicht stinkend reich werden und zu den Bonzen gehören, die 20 Autos in der Garage haben und in einer 1.000qm Villa wohnen, nur weil Sie sich’s leisten können, nicht weil Sie’s brauchen würden…
Reichtum ist nicht mein Ziel.
Aber, so frage ich mich, was ist denn dann mein Ziel?!
Immerhin will ich doch von meinem Webbusiness einmal leben können – dazu braucht es nun mal Geld! Und wenn’s dann halt auch ein bissl mehr wäre, wäre das doch nicht schlimm, oder?
Vermutlich nicht.
Aber das Geld ist nicht das, was ich will.
Und glauben Sie es mir oder lassen Sie es bleiben: Es hat eine Weile gedauert, bis mir klar wurde, was ich denn eigentlich will…
Ich will ZOFF!
Jep. Ich will ZOFF!
Klingt komisch, ist aber so.
Denn lassen Sie uns ZOFF einmal auseinander nehmen:
- Z
Z wie Zeit.
Ja man, das ist es, was ich auf jeden Fall haben will! Davon kann ich quasi gar nicht genug kriegen!
Wenn ich doch nur Zeit hätte, alles zu tun, worauf ich wirklich LUST habe und nicht irgendetwas tun zu müssen, wozu ich mich nur verpflichtet fühle – hach, das wär‘ ein Traum!
Mein oberstes Ziel, dass ich mir vorstelle mit meinem Webbusiness zu erreichen, ist also Zeit zu haben. Ich will kein Workaholic sein, der NUR noch für seine Arbeit und sein Geld lebt! Was bringt es jemandem, der zwar stinkend reich ist, aber gleichzeitig für diesen Reichtum 30, 40 Jahre täglich 18 Stunden arbeiten muss?!
Nee, nee, das is‘ nix für mich! Das war’s noch nie! Und diese elende „Tretmühle“, die dann so lange andauert, ist auch der Grund, weshalb ich meine erste Ausbildung zum Industriekaufmann abgebrochen hatte; denn da habe ich diese „Tretmühle“ andeutungsweise gesehen – und habe sofort die Flucht ergriffen! Und diese „Tretmühle“ deutet sich schon wieder an, jetzt da ich Diplom-Biologe geworden bin. Will man wirklich „etwas erreichen“, dann muss es jetzt immerhin noch der Doktor sein. Und dann aber bitte auch mit einer gehörigen Portion Eigeninitiative! Man muss sich schließlich „anbieten“! Was heißt das? Arbeiten bis zum Umfallen! Arbeiten mehr als der Durchschnitt! Nix anderes. - O
O wie Ortsunabhängigkeit.
Wäre das nicht schön? Arbeiten, wo immer man will! Man braucht nur einen Computer und einen Internetanschluss. Und W-LAN macht doch schon vieles möglich 😉
Ja, das ist es, was ich auch will! Arbeiten können, wo immer ich will! In meinem Büro zu Hause, morgens früh im Bett, am Strand oder beim Skifahren in den Bergen.
Nee, nee, jeden Tag in den gleichen grauen Bürokomplex latschen und meine 8, 9 Stunden da abreißen – das muss nicht sein!
Aber arbeiten können, wo immer ich will – ja, das wär‘ was für mich! - F
F wie Freiheit.
Okay, dieser Punkt stellt gewissermaßen eine Kombination aus den ersten beiden Punkten dar: Hat man Zeit und hat man Ortsunabhängigkeit, dann hat man doch schon einen sehr, sehr großen Freiraum geschaffen und genießt – arbeitsmäßig – eine gehörige Portion Freiheit!
Dennoch gehört dieser Punkt auch separat hier herein. Denn Freiheit, das birgt noch eine weitere Dimension. Ich will nicht nur arbeiten, wann ich will (Zeit) und wo ich will (Ortsunabhängigkeit), ich will auch arbeiten so viel wie ich will und mit wem ich will! Das wurde von den ersten beiden Punkten nur unzureichend abgedeckt!
Hier und da mal ne Woche frei machen zu können und machen zu können, was man will – das wäre doch genial, oder? Einfach nur mal frei machen, weil das Wetter gerade so schön und der Strand so elendig verlockend ist. Perfekt!
Und dann noch arbeiten mit wem man will! Kein nerviger Chef, der einem sagt, wo er meint, dass es lang gehen sollte. Nein, geht mir einer auf den Sack, dann kappe ich halt alle geschäftlichen Beziehungen zu ihm! So einfach ist das! Ich bin auf ihn für meinen Erfolg nicht angewiesen! Das ist auch ein ganzes Stück berufliche Freiheit!
Joa, das wär‘ auch was für mich, dass kann ich Ihnen sagen… 😉 - F
F wie fiel, fiel Fergnügen! 😉
Ohne Vergnügen und Spaß bei der Arbeit geht’s nicht! Jedenfalls bei mir nicht! Habe ich keinen Spaß mehr an irgendetwas, dann lassen meine Leistungen automatisch nach! Dann brauche ich ne Pause (Zeit) um den Akku wieder aufzuladen oder neue Ideen zu sammeln. Oder ich brauche die Möglichkeit, einfach abzubrechen und was Neues oder Anderes auszuprobieren (Freiheit).
Ein Webbusiness, das all die vorigen Punkte unter einen Hut bringt und auch noch Spaß macht und Vergnügen bereitet, an dem ich arbeite, weil ich will – also DAS wäre der OBERKNALLER!
Soviel zu dem ZOFF, den ich mir wünsche.
Klingt das alles TOTAL utopisch für Sie?
Für mich auch 😉
Bleibt daher nur noch eine Frage offen:
Ist es trotzdem möglich?
Alles Gute und viel ZOFF
Ihr Gordon Kuckluck
Hallo Gordon,
bin zur Zeit (ca. 3 Monate) in Paraguay und lese gerade zufällig Ihren Beitrag „Ich will Zoff!“
Möchte Ihnen mal einen groben Überblick an meinem Beispiel geben, welche Steine auf dem Weg zu Ihrem „Traum“ eventuell aus dem Weg zu räumen sind, wenn Sie es nicht schaffen, rechtzeitig aus der von Ihnen beschriebenen „Tretmühle“ herauszukommen.
In meinem Fall ist es tatsächlich so, daß ich mir seit einigen Jahren frei heraussuchen kann, wo ich auf dieser Welt wohnen und leben möchte.
Bin kein Millionär und will auch keiner werden.
Habe einige Jahre für „Milliardäre“ in abolut vertrauensvoller Position gearbeitet und Tag für Tag miterlebt, daß die Leute noch weniger glücklich sind als so mancher sogenannter Hartz4 – Empfänger.
Millionär fängt für mich an bei dem wichtigsten Gut, das wir überhaupt besitzen können.
Das ist eine robuste Gesundheit kombiniert mit einem gehörigen Schuß „Zufriedenheit“.
Nach ca. 40 harten Arbeitsjahren in der „Tretmühle“ und dort in vielen verschiedenen Berufen und Positionen gab es ca. 2001 im Alter von 51 Jahren einen gesundheitlichen Knacks mit Tinnitus, rheumatischen Beschwerden am gesamten Bewegungsapparat, Depression auf Grund Mobbing am Arbeitsplatz usw.
40 Jahre Pflichtbeiträge in die mittlerweile leere Rentenkasse, Antrag auf Erwerbsminderungsrente.
3 Jahre Kampf gegen die ablehnenden Bescheide der Renten/Sozialversicherung.
Sieg gegen den Verwaltungsapparat nach langen, nervenaufreibenden, rechtlichen Auseinandersetzungen.
Als Endresultat gibt es nun eine Erwerbsminderungsrente unter dem eigentlichen Existenzminium, denn durch den in Folge von Scheidung bedingten Versorgungsausgleich gab es obendrein noch eine saftige Rentenkürzung zusätzlich.
Viele Leute wissen noch gar nicht, dass unser braver Staatsapparat die Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsrenten zum Stichtag 31.12.2000 so gut wie abgeschafft und durch eine neue Wortschöpfung mit der unauffälligen Bezeichnung „Erwerbsminderungsrente“ ersetzt hat.
Der kleine Haken daran für Betroffene:
Diese Rentenform leistet nur noch die Hälfte der vorhergehenden bu-renten.
Leistungen gibt es da nur noch, wenn zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, daß die Leistungsfähigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt dauerhaft unter 3 Stunden pro Tag liegt.
Das heißt im Klartext:
Selbst mit einem Schwerbehinderungsgrad von 80 % und Schwerbehinderten-Ausweis kann man Ihnen im Rollstuhl noch eine Tätigkeit als Museumswärter oder Pförtner zumuten, sofern das Arbeitsamt eine solche Stelle vermitteln kann.
Und dafür haben Sie dann brav 40 Jahre vorher Ihre Beiträge bezahlt.
Kampf gegen die private Berufsunfähigkeits-Versicherung, weil diese Leistungen abgelehnt hat.
40 Jahre Beitrag in diese private Berufsunfähigkeitsversicherung.
(Anmerkung zur privaten Berufsunfähigkeitszusatzversicherung:
Diese Absicherung ist auf Grund meiner Lebenserfahrung neben der privaten Haftpflichtversicherung die wichtigste private Versicherung, weil die Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung den bisher erreichten Lebensstandard auf keinen Fall abdecken.)
Kampf gegen die private BUZV schließlich doch gewonnen, nach harten Auseinandersetzungen.
Diesem Umstand habe ich es zu verdanken, daß ich jetzt trotz relativ kleinem Einkommen ein relativ freier Mensch geworden bin.
Ohne die langjährigen Beiträge in diese private BUZV könnte ich mir heute meine weltweiten Reisen nicht leisten.
Allerdings ging dieser jetzigen Lebensphase eine harte Zeit voraus.
Nun zu Ihrer Vision:
Sicherlich wird uns auch in Zukunft nichts geschenkt oder vom Schicksal erspart.
Aber ich finde es sehr vernünftig, wie Sie Ihren weiteren Weg angehen wollen.
Sie wollen sich aus diesem knallharten „Tretmühle-System“ ausklinken, weil Sie festgestellt haben, daß dieses System erbarmungslos und eigentlich unmenschlich ist.
Die Tretmühle, Hamsterrad oder wie immer man das alles bezeichnen will, lauert aber auch in der jetzigen Branche, die Sie da ansteuern.
Das ist wie ein großes Haifischbecken und die Großen fressen die Kleinen.
Abstoßend wirken auf mich alle Offerten, welche in kurzer Zeit das schnelle Geld versprechen und den gutgläubigen Zeitgenossen lediglich das sauer verdiente Geld aus der Tasche ziehen wollen.
Es wird sehr viel alter Wein in neuen Schläuchen angeboten, nichts von alledem läuft wirklich rund und im Endeffekt soll man immer weiter zukaufen, bezahlen, investieren.
Was ich mit all dem sagen will:
Es wird einem nichts auf diesem Planeten geschenkt, aber einen Versuch ist es allemal Wert, einen Weg abseits der breit ausgetretenen Pfade zu beschreiten.
Bei meinen Reisen in ferne Länder wie Afrika, Südamerika oder Asien sehe ich Life vor Ort, daß auch in anderen Ländern teilweise unmenschliche Bedingungen vorherrschen, daß die Menschen rücksichtlos ausgebeutet werden und daß diese Menschen gar keinen Zutritt zu unseren Möglichkeiten haben.
In Paraguay zum Beispiel oder in Thailand bin ich mit meinem relativ bescheidenen Einkommen
ein König unter Bettlern.
Trotzdem scheitern viele sogenannte „Aussteiger“ und „Abenteurer“ aus Europa, weil Sie sich unrealistische Ziele setzen und Ihre finanziellen Möglichkeien falsch einschätzen und managen.
Wer in Deutschland nicht existieren kann, der wird sich auch im Ausland schwer tun, denn von irgendwo muß ja schließlich das tägliche Brot kommen und finanziert werden.
In diesem Sinne:
Weiterhin viel Erfolg und geizen Sie nicht mit der Veröffentlichung Ihrer Erfahrungen.
Konrad
Hallo Konrad,
und ein dickes WOW für diesen langen Kommentar von mir 😉
Danke für Ihre Schilderung.
Sie haben völlig recht, dass sehr, sehr viel versprochen und sehr wenig gehalten wird – auch (und gerade!) in der Internetmarketing-Branche! Das habe ich erkannt und auch hier im Blog z.B. unter https://www.geldschritte.de/2010/09/27/ach-es-ist-doch-immer-dasselbe/ schonmal angesprochen.
So richtig weise ich auf diesen Umstand jedoch in dem kostenlosen E-Book „Die 5 größten Verkaufsseiten-Warnzeichen“ (blöder Titel, finde ich selber) hin, das ich im Rahmen des Ersten German Giveaway verschenken werde. Siehe diesen Artikel von heute: https://www.geldschritte.de/2010/10/14/listenaufbau-wirklich-das-a-und-o/
Gerade diesem „Lügen-“ und „Halbwahrheiten-Trend“ möchte ich hier auf dem Blog entgegenwirken, indem ich wirklich offen und ehrlich meine Schritte dokumentiere! Auf diese Weise habe ich bereits viel von diesen großen Versprechungen als falsch entlarven können – und das in gerade mal 4 Monaten Blog-Existenz! Wer weiß, was da noch kommt!
Ich plane gerade ein ausführlicheres E-Book zu diesem Thema, das ich u.U. hier zum Verkauf anbieten werde. Aber das ist alles noch nicht sicher und nicht spruchreif…
Ich wünsche Ihnen erstmal weiterhin alles Gute in Paraguay!
Liebe Grüße
Gordon