Im November 2022 hat das US-amerikanische Unternehmen OpenAI mit der Vorstellung des Chatbots ChatGPT für Aufsehen gesorgt. Das KI-Modell schreibt nicht nur komplexe Codes und Personas im Marketing, sondern generiert Texte per Knopfdruck. Ein Raunen ging durch den Textermarkt und auch die Hollywood-Autoren gingen plötzlich auf die Barrikaden. Sie alle hatten Angst um ihren Job! Hollywood stattete seine Autoren nach mehrwöchigen Streiks mit neuen Verträgen aus.
Für den Copywriter vor dem heimischen Bildschirm stellte sich dennoch die Frage: Hat mein Job noch eine Zukunft? Eine Frage, die einigen Personen brennend auf dem Herzen liegt. In diesem Artikel werden wir beleuchten, wie die Zukunft der Copywriter aussieht.
Die Aufgabe eines Copywriters im 21. Jahrhundert
Für diejenigen, die nicht mit schwarzen Buchstaben auf dem weißen Bildschirm ihre Brötchen verdienen, schauen wir uns erst einmal an, welche Aufgaben ein Copywriter übernimmt. Copywriter schreiben tagtäglich Texte, die informieren, überzeugen oder unterhalten. Sein Aufgabengebiet umfasst mehrere Textformate, wie beispielsweise SEO-Artikel mit einem speziellen Keyword wie dem Windows Patch-Management. Außerdem schreibt er die folgenden Formate:
- Blogartikel
- Social-Media-Beiträge / Werbeanzeigen
- Landingpages
- E-Mail-Newsletter
- Skripte
Selbstverständlich muss er dazu einige Grundvoraussetzungen mitbringen, wie grammatikalische Präzision und ein breites Vokabular oder auch einen Hauch an Kreativität. Bevor er den Text aufsetzt, entwickelt er ein Verständnis für die Zielgruppe und recherchiert ausgiebig zum gewünschten Thema.
Welche Rolle spielt ChatGPT in der Texterwelt?
Tatsächlich generiert das KI-Sprachmodell komplette Blogbeiträge, Social-Media-Texte & Co. per Knopfdruck! Es kann schnell und effizient große Mengen an Texten generieren – was an Fließbandarbeit in einer Produktion erinnert. Unternehmen und Content-Agenturen sehen in ChatGPT sozusagen die Eierlegende-Wollmichsau, mit weitreichenden Konsequenzen. Die Texte sind nicht nur minderer Qualität und erfüllen nur selten die Anforderungen der Kunden, sondern Suchmaschinen wie Google werden mit solchen Texten überflutet! Oftmals schleichen sich bei ChatGPT auch grobe inhaltliche Fehler ein, die niemand überprüft. Was macht dies zukünftig mit dem Internet, welches uns als Informationsquelle dienen soll?
KI-Sprachmodelle finden in der Texterwelt jedoch durchaus Verwendung. Sie sind ein hervorragender Sparringspartner bei der Entwicklung von Ideen und Konzepten für verschiedene Textformate. Außerdem helfen sie dem Texter bei der Korrektur und Verbesserung bestehender Texte hinsichtlich Grammatik und Stil.
Lohnt sich das Copywriting in Zeiten von ChatGPT noch?
Kurz und knapp: ChatGPT ist allenfalls eine Unterstützung, mehr nicht! Sie bringt durchaus erhebliche Vorteile in puncto Geschwindigkeit der Texterstellung sowie einer einwandfreien Grammatik und Rechtschreibung mit sich. Aber der menschliche Copywriter ist den Sprachmodellen zum jetzigen Zeitpunkt in vielen Aspekten meilenweit voraus. Es geht im Copywriting darum, den Leser zu erreichen und hierzu wird eine Art emotionale Intelligenz vorausgesetzt. Da stößt ein KI-Sprachmodell einfach an seine Grenzen.
Zudem erschaffen menschliche Copywriter originelle Inhalte, die teilweise auch von eigenen Erfahrungen geprägt sind. ChatGPT folgt algorithmischen Ansätzen und schreibt generisch Wort für Wort herunter, was nahezu alle KI-generierten Texte gleich klingen lässt. Der Leser möchte heutzutage jedoch beim Lesen mit auf eine Reise genommen werden und vielleicht auch über das ein oder andere Wortspiel im Text schmunzeln.
So kommen wir zu dem Entschluss, dass menschliches Copywriting auch in den nächsten zehn Jahren noch zum Geld verdienen im Internet geeignet ist. Zwar wird ChatGPT im Berufsalltag eine Rolle spielen, aber eben nur zur Ideenfindung oder um die berüchtigte Schreibblockade zu durchbrechen. Vielmehr ist davon auszugehen, dass Copywriting in Zukunft noch gefragter sein wird. Schließlich verlagert sich das Geschehen erst jetzt schrittweise in die Online-Welt. Bisher verfügt nur ein Bruchteil der Unternehmen über schlagkräftige Texte auf ihren Webseiten, Social-Media-Plattformen & Co.