Nachdem ich mich entschieden habe die Nische „Videomarketing“ erst einmal zu verlassen (vgl. die Test-Auswertung), liebäugle ich im Moment mit einem Einstieg ins Affiliatemarketing.
Was genau meine ich damit? Wie finde ich ein Produkt, dass ich bewerben kann? Wie geht man dabei vor?
Affiliatemarketing – Was ist das?
Unter Affiliatemarketing versteht man einfach das bewerben fremder Produkte, wobei man für jede erfolgreiche Empfehlung eine Provision verdient.
Dabei gibt es die Möglichkeit viele verschiedene Produkte zu bewerben – zum Beispiel über verschiedene Partnerprogramme, auf die man immer mal wieder an passender Stelle in einem Blog hinweist. So geschieht das auch hier bei GeldSchritte.
Man bewirbt also nicht ein spezielles Produkt sehr intensiv, sondern mehrere eher sporadisch.
Partner für solche Art des Affiliatemarketings, findet man dabei sehr gut über Affiliate-Netzwerke, wie beispielsweise Zanox, Affili.net, belboon, Contaxe, adcell, Affilicrawler, AFFILOmedia oder Superclix. Besonders auf digitale Produkte (E-Books, Video-Kurse usw.) haben sich Clickbank und Digibux spezialisiert – auch hier findet man Produkte.
Im Grunde gehört zu dieser Art des Affiliatemarketing auch der Service von Google AdSense.
Eine andere Möglichkeit ist, dass man sich ein ganz bestimmtes Produkt aussucht und dieses ganz speziell bewirbt.
Dabei ist das gesamte Vorgehen beim Finden und Bewerben eines solchen Produkts, dem Vorgehen bei der Erstellung eines eigenen Produkts recht ähnlich.
Wie finde ich ein Produkt?
Die beste Möglichkeit ein Produkt für das konzentrierte Bewerben zu finden, ist, dass Sie genau so vorgehen, als würden Sie ein eigenes Produkt erstellen wollen.
Das heißt:
Bitte beachten Sie, dass all diese Punkte ineinander übergehen!
Sie sind nicht „einfach so“ nach einander abzuarbeiten, sondern man muss quasi bei jedem Schritt auch an die weiteren Schritte denken oder noch einmal zu einem vorigen Schritt zurückkehren, um erfolgreich eine Nische zu finden!
- Finden Sie eine Nische
Sie müssen sich beim dem Einstieg ins Affiliatemarketing genau so eine Nische aussuchen, wie bei einem eigenen Produkt auch. Der Unterschied ist jedoch, dass Sie hier etwas breiter fächern können. Es sollte zwar schon etwas sein, womit Sie sich idealerweise bereits auskennen oder sich vorstellen können sich etwas einzuarbeiten. Aber da Sie kein eigenes Produkt herstellen müssen, müssen Sie folglich auch nicht so stark in das Thema einsteigen, als wenn Sie selbst etwas zu dem Thema herstellen wollten.
Möglichkeiten der Nischenfindung gibt es viele – hier nur mal ein paar Vorschläge:
Machen Sie ein Brainstorming und schreiben Sie einfach alle Themen auf, die Ihnen einfallen oder die Sie interessieren. Schauen Sie sich die Amazon-Bestseller-Listen an, googeln Sie nach den Themen, schauen Sie, was es darüber schon gibt und wie gut die Infos sind, die Sie finden. Überlegen Sie, wonach Sie selbst in letzter Zeit bei Google gesucht haben. Achten Sie bewusst darauf, welche Probleme Freunde oder Verwandte vielleicht Ihnen gegenüber erwähnen und ob sich das weiter verfolgen ließe. - Analysieren Sie den Markt
Wenn Sie ein paar Themen in die engere Wahl gezogen haben, dann schauen Sie sich den Markt genauer an. Durchsuchen Sie die Amazon-Bestseller-Listen jetzt z.B. mit anderen Augen, nämlich, indem Sie darauf achten, wie gefragt Ihr Thema ist (oder zu sein scheint): Auf welchen Positionen in der Bestseller-Liste stehen einige Bücher dazu?
Nutzen Sie auch die Google-Suche mit anderen Augen, indem Sie jetzt auf die Ergebnisse Ihrer Suche achten.
So bekommen Sie eine grobe Vorstellung davon, wie viele Seiten Google zu dem gewählten Keyword findet.
Nutzen Sie schließlich auch das Google Keyword-Toolund probieren Sie verschiedene Keywords aus, um die Größe des Marktes und der Konkurrenz noch weiter und besser überschauen zu können.Wann lohnt sich eine Nische?
Die Suchergebnisse von Google sollten so niedrig wie möglich sein (in dem Screenshot oben, hat Google bei dem Keyword „videomarketing“ über 1 Million Ergebnisse gefunden – das ist schon ziemlich viel!). Je niedriger der Wert ist, desto besser, leichter und schneller können Sie über die organischen Suchergebnisse (also ohne AdWords) von potentiellen Interessenten gefunden werden.
Bei der Analyse mit dem Google Keyword-Tool hilft vielleicht folgende Überlegung:
Beträgt die Conversion Rate (also das Verhältnis von Besuchern einer Seite insgesamt gegenüber den Besuchern, die auch tatsächlich das Produkt gekauft haben) über 10%, so ist das schon als überdurchschnittlich anzusehen. Nehmen wir also einmal „glatte“ 10% als Conversion Rate an, dann würde das bedeuten, dass von 100 Besuchern 10 Besucher das Produkt kaufen würden. Jetzt hängt es von den ermittelten lokalen Suchanfragen aus dem Keyword-Tool und vom Preis des zu verkaufenden Produkts ab, ob sich der Einstieg in das Thema lohnen würde.
Warum von den lokalen Suchanfragen?
Weil „lokal“ bedeutet, dass die Personen, die nach dem Keyword gesucht haben, aus Deutschland stammen. Bei einem Begriff wie „internetmarketing“ wird es viele englische und deutsche Internetnutzer geben, die nach diesem Keyword suchen. Bieten Sie ein deutsches Produkt zu diesem Thema an, sind alle englischsprachigen Nutzer für Sie nicht interessant und können ausgeblendet werden. Daher sind die lokalen Suchanfragen wichtig, wenn Sie ein deutsches Produkt verkaufen wollen.
Und warum von dem Preis des Produkts?
Weil, je höher der Preis ist, desto weniger Käufer benötigen Sie, um mit den Verkäufen als Affiliate auch tatsächlich Gewinn zu erzielen.Aus diesen Gründen sollten meines Erachtens nach bei einem Produkt mit 20€ Provision beispielsweise, mindestens 10.000 lokale Suchanfragen vorliegen!
Die Rechnung dazu:
Sagen wir von den 10.000 Suchenden kommen 10% auf Ihre Seite (das hängt vor allem davon ab, auf welcher Position Sie in den Google-Suchergebnissen auftauchen; 10% entsprächen nicht der ersten Position, ist aber doch schon für Seite 1 der Suchergebnisse realistisch). Das macht dann 1.000 Besucher pro Monat. Bei 30 Tagen des Monats macht das ca. 33 Besucher am Tag. Bei einer Conversion Rate von 10% kauft also alle drei Tage (3 * 33 = 99, also fast 100) eine Person (10% von 100) das Produkt und Sie erhalten 20€ Provision. Bei 30 Tagen im Monat, würden Sie bei dieser Rechnung also 10 Verkäufe im Monat vermitteln und insgesamt 200€ verdienen. Und jetzt müssen Sie überlegen, welche Ausgaben dieser Einnahme gegenüberstehen (Ausgaben eventuell für Werbung, Webspace, Zeiteinsatz usw.).Sie ahnen: 10.000 Besucher sind wirklich Minimum, wenn Sie über ein kleines Taschengeld hinauskommen wollen!
Natürlich hängt es aber – wie gesagt – von weiteren Variablen ab, wie z.B. der genauen Position in den Google Suchergebnissen, der tatsächlichen Conversion Rate, der Höhe Ihrer Provision und anderen Dingen.
Außerdem sind bei dieser Rechnung die „Werbung“ über Social Networks (wie Twitter und Facebook) und eventuell damit verbundene virale Effekte noch nicht berücksichtigt. - Wählen Sie Ihre Nische aus
Haben Sie Ideen für Nischen gesammelt und den Markt sondiert, dann suchen Sie jetzt in den verschiedenen Affiliate-Netzwerken nach konkreten Produkten zu diesem Thema (im Grunde sollten Sie das natürlich vorher auch schon überprüft haben, da Sie ungefähr wissen sollten, wie hoch Ihre Provision sein sollte, um solch eine grobe Rechnung anstellen zu können, wie ich oben). Besonders gut geeignet für digitale Produkte, sind – wie oben schon erwähnt – z.B. Clickbank und Digibux. - Kaufen Sie das Produkt, dass Sie bewerben wollen
Das ist ein ganz wichtiger Punkt!
Sie sollten wissen, was genau Sie bewerben wollen!
Unter Umständen ist es auch nicht nötig das Produkt zu kaufen. Schreiben Sie vielleicht einfach dem Eigentümer und erklären Sie ihm Ihr Vorhaben sein Produkt ausgiebig zu bewerben. Eventuell lässt sich hier ein Preisnachlass aushandeln. Einfach probieren 😉 - Erstellen Sie eine eigene Verkaufsseite – oder gleich ein Blog
Auch das ist ein wichtiger Punkt! Die Zeiten, wo es reichte AdWords-Anzeigen zu schalten und auf die Verkaufsseite des eigentlichen Verkäufers zu verweisen, sind vorbei, denke ich. Das liegt daran, dass Google immer mehr gegen so etwas vorgeht und daran, dass AdWords immer teurer wird und ein großer Kostenpunkt in Ihrer Rechnung sein wird.
Der Vorteil eines Blogs ist übrigens vor allem, dass Google Blogs liebt. Durch immer mal wieder neue Artikel zum Thema, können Sie Google immer mal wieder neue Inhalte „zeigen“ – das ist gut für Ihre Position in den Google-Suchergebnissen. Und ein Blog festigt den Eindruck von Besuchern, dass Sie wissen, wovon Sie da reden und wissen, was Sie da empfehlen. Und das Ganze dann noch mit ein wenig SEO (Suchmaschinenoptimierung, Search Engine Optimization) gepaart, kann bei nicht zu großen Nischen zu den vordersten Plätzen (Platz 1?) bei Google führen – dann sieht die obige Rechnung schon anders aus!
Und genau hierin liegt der Grund, warum das Finden einer geeigneten Nische den Großteil des Zeiteinsatzes ausmachen sollte… damit steht und fällt alles! - Bauen Sie eine E-Mail-Liste auf und achten Sie auf weitere Produkte, die Sie bewerben könnten
Das ist gewissermaßen schon die Kür: Wenn Sie sofort darauf achten eine Nische zu wählen, bei der es eben nicht nur ein Produkt zu bewerben gibt, sondern mehrere, verwandte oder wo es sich lohnen würde später SELBST ein weiteres Produkt herzustellen, dann wird Ihnen das langfristig nur dienlich sein. Und das verbunden mit dem Aufbau einer E-Mail-Liste, wird dann zusätzlich für sogenannte Upsell-Verkäufe führen – also dem Verkauf von Produkten, die primär (z.B. auf dem Blog) gar nicht beworben wurden, sondern erst angeboten werden, wenn ein gewisses Vertrauen zum Kunden aufgebaut wurde.
Die Zukunft
Genau an diesen Punkten arbeite ich selbst gerade (wieder). Ich suche nach einer Nische, prüfe, teste und sortiere – und hoffe schließlich ein Thema zu finden, dass erfolgversprechend aussieht.
Und momentan denke ich, dass ich mir auch erst einmal ein bereits fertiges Produkt suche, um dieses dann zu bewerben. Vielleicht werde ich aber auch ein eigenes Produkt an den Start bringen. Das hängt dann von der genauen Nische ab, die ich (hoffentlich) finde 😉
Jetzt noch meine Frage an Sie:
Was halten Sie von diesen Schritten? Was von meiner Beispiel-Rechnung? Realistisch oder unrealistisch? Haben Sie andere Erfahrungen gemacht? Habe ich einen entscheidenden Punkt vergessen?
Ich freue mich über Ihre Kommentare und verbleibe mit den besten Wünschen zum Wochenende
Ihr Gordon Kuckluck