Nach dem ersten Teil dieses Reviews am Freitag, in dem es mehr um Einstellungen und grundlegende Funktionen sowie um die Werbemöglichkeiten an sich ging, folgt heute also der zweite Teil des OIOpublisher-Reviews.
Im heutigen Teil werden wir uns mehr auf unsere eigentliche Werbung und deren Integration sowie auch um ein paar negative Aspekte des OIOpublishers kümmern.
OIOpublisher – Integration von Bannerwerbung
Am Beispiel der Werbebanner wollen wir uns einmal ansehen, wie die Integration der Werbung abläuft.
Im Grunde ist das ganz einfach. Oberhalb der Einstellungen für die jeweilige Zone, findest du einen PHP-Code und einen JavaScript-Code, den du lediglich kopieren und an gewünschter Stelle in deinen Blog einzubauen brauchst (natürlich nur einen der beiden).
Das kannst du entweder direkt im Quellcode deines Blogs machen (wenn du Ahnung hast und das willst). Oder aber du nutzt andere Plugins für die Integration der Werbung an gewünschten Stellen.
Bei Headway kannst du viele Bereiche deines Blogs bereits mit den sogenannten „Easy Hooks“ erreichen. Dass das trotzdem nicht ganz problemlos läuft, zeige ich dir aber noch weiter unten.
Die Integration in Widgets (z.B. für die Sidebar, wie hier im Blog) funktioniert aber tadellos!
Und schließlich ist die Bannerwerbung ja ohnehin für besondere, sonst nicht weiter zu erreichende Bereiche gedacht (eben die Sidebar oder den Header oder ähnliches). Für die Werbung innerhalb deiner Artikel, steht die Inline-Werbung zur Verfügung, bei der du dann für die Integration gar nichts weiter vornehmen musst – einfach einschalten und fertig (Probleme mit Headway dabei siehe unten).
OIOpublisher – Viele Werbekunden verwalten
Bevor wir uns einigen Problemen und dem Negativen beim OIOpublisher zuwenden, noch kurz zu der Frage, wie der OIO einem helfen kann, viele Werbekunden zu verwalten.
Nun, bei jeder Werbung kannst du wählen, wie viele Anzeigen du pro Platz verkaufen möchtest.
Grundsätzlich hast du zwei Alternativen:
- Du verkaufst gleichzeitig mehrere Anzeigen pro Werbeplatz und setzt die gebuchten Werbungen dann in Rotation (kann man genau einstellen). Dadurch sinken für die Kunden natürlich die Einblendungen pro Monat, was du auf der „Hier werben“-Seite auch klar ansprechen und bei der Preisgestaltung beachten solltest.
- Du verkaufst zwar nur eine Werbung zur Zeit für einen bestimmten Werbeplatz, legst aber fest, wie viele Kunden bereits wie weit in die Zukunft hinein buchen können. Beispielsweise habe ich bei der Zone „Rechts oben in Artikeln“ eingestellt, dass nur eine Anzeige im Zeitraum von 30 Tagen angezeigt werden soll (sonst lohnt sich das für Werbekunden bei den relativ geringen Seitenimpressionen nicht). Gleichzeitig darf aber, während eine Anzeige noch geschaltet ist, bereits der nächste Werbekunde seine Werbung für den nächsten Zeitraum buchen.
Diese beiden Möglichkeiten lassen sich natürlich auch kombinieren, klar.
Bucht ein Werbekunde für den nächsten Zeitraum bereits, dann landet er in der Warteschlange. Dort verharrt er, bis die vorige Buchung ausläuft. Dann wird seine Werbung automatisch aktiviert (sofern er vorher von dir als Admin freigeschaltet wurde). Sind mehrere Kunden in der Warteschlange, dann geht es halt nach der Reihenfolge.
Die Anzeige, wie viele Plätze pro Werbeanzeige frei sind und ob der Kunde zunächst in der Warteschlange landen würde oder auch gar nicht buchen kann zur Zeit, all das übernimmt der OIO automatisch – du brauchst dich um nichts mehr kümmern.
Du bekommst lediglich eine Nachricht bei einer neuen Buchung und kannst dann die Buchung genehmigen oder ablehnen. Hast du die Überprüfung durch dich ausgeschaltet, dann kann der Kunde sofort nach der Buchung zahlen und wird nach Zahlung aktiv geschaltet, hast du die Überprüfung eingeschaltet, kannst du dir erst die Werbung ansehen, entscheiden, ob du sie genehmigen lassen möchtest oder nicht und schaltest dann erst die Werbung frei. Erst dann kann der Kunde auch zahlen und seine Werbung aktiv geschaltet werden.
Der OIOpublisher eignet sich also auch wunderbar, wenn du viele Werbekunden haben solltest. Durch die Rotation und die Warteschlange kannst du deine Einnahmen aus der Direktvermarktung maximieren.
OIOpublisher – Probleme und Negatives
Kommen wir damit noch zu einigen Problemen, die ich leider bereits festgestellt habe und die ich nicht unerwähnt lassen möchte.
Ein Problem ergibt sich daraus, dass der OIOpublisher aus Amerika kommt. Die Amerikaner haben etwas andere Gesetze, was die Buchführung angeht 😉
Als deutscher Unternehmer bist du verpflichtet, deine Werbeeinnahmen, die du über die Direktvermarktung erzielst, auch entsprechend auszuweisen. Dazu gehört eine ordentliche Rechnung (unabhängig davon, ob der Werbekunde vielleicht eine ordentliche Rechnung haben möchte, musst du für dich und deine Buchführung ja eine erstellen).
Die dafür notwendigen Daten, sind aber gar nicht so leicht zu erfassen. Bereits integriert ist die Abfrage solcher Daten beim OIOpublisher jedenfalls nicht und es gibt auch keine Möglichkeit, die Abfrage dieser Daten nachträglich zuzufügen.
Wie habe ich das gelöst?
Nun, ich nutze Gravity Forms für die Erstellung vernünftiger Formulare und deren Integration in meinen Blog. Ich habe dort ein neues Formular angelegt, in dem ich die Rechnungsdaten der Werbekunden abfrage. Dieses Formular habe ich auf einer neuen Seite hier im Blog (die Seite habe ich mit den entsprechenden Headway-Einstellungen vor der Navigation und vor der Indexierung in den Suchmaschinen versteckt) eingebaut. Auf diese Seite verweise ich in der E-Mail, die der Werbekunde nach der Freischaltung durch mich erhält. In der E-Mail wird er zur Zahlung aufgefordert und der Zahlungslink wird ihm gegeben und zusätzlich bitte ich ihn dann darum die für die Rechnung notwendigen Daten einzugeben, gefolgt von dem Link zum Formular.
Nicht die beste Lösung vielleicht, aber mir fällt keine andere ein.
Anderes Thema: Headway-Integration.
Mit Headway hast du ja ein professionelles Theme, dass dir die volle Kontrolle schenkt. Aber trotz der Easy Hooks, mit deren Hilfe du viele Bereiche deines Blogs gezielt „anspringen“ kannst, gestaltete sich die Integration der Werbebanner als nicht ganz einfach.
Das liegt an der Headway-Programmierung und der Art, wie die Easy Hooks gesetzt sind.
Die Inline-Werbung z.B. wird leider nicht mit umfließendem Text angezeigt, sondern oberhalb des eigentlichen Artikel-Inhalts. Nutzt man statt der Inline-Werbung (so wie ich) die Bannerwerbung, dann kann man mittels der Easy Hooks zwar die Position bestimmen, aber leider nicht exakt genug. So gibt es einen Easy Hook vor dem Inhalt des Artikels und auch einen danach. Aber ich bräuchte einen im Inhalt des Artikels, um das Umfließen des Textes hinzubekommen.
Nun habe ich es ja aber doch geschafft, wie man sieht, denn der Werbebanner ist ja auch in diesem Artikel rechts oben zu sehen und der Text umfließt ihn. Das habe ich aber nur mit Hilfe des Supports vom OIO geschafft, der das praktisch im Alleingang gemacht hat. Habe ich schon mal erwähnt, dass der Support beim OIO top ist? 😉
Allerdings ist es etwas schwieriger jetzt z.B. den Abstand zum Text „mal eben“ zu vergrößern (wie kürzlich in einem Kommentar angeregt wurde). Und auch bei Updates des Themes, müssen die Änderungen wohl erst wieder neu vorgenommen werden. Naja, mal abwarten, vielleicht entwickelt Simon vom OIO ja noch eine bessere Lösung. Zuzutrauen wäre es ihm ja… 🙂
Ein weiteres Problem: AdBlock im Firefox.
AdBlock ist ein Firefox Addon, dass Werbebanner blockieren soll – und das auch beim OIO erfolgreich tut 🙁 Darauf hat mich mein aufmerksamer und sehr hilfsbereiter Leser, Dieter, hingewiesen. Danke Dieter!
Entweder man belässt es dabei und nimmt das hin. Oder aber man denkt nun an seine Werbekunden. Denen ist bewusst, dass der Großteil der Internetnutzer mittlerweile den Firefox nutzt und vermutlich nicht unbedingt wenige dieses AdBlock Addon installiert haben. Das schmälert dann wieder die Impressionen der Werbung und das wiederum müsste man bei der Preisgestaltung berücksichtigen.
Im Support-Forum des OIOpublishers findet man ein kleines Workaround dazu. Mit Dieters Hilfe habe ich mir offline einen eigenen Server installiert mit dem kostenlosen Tool Xampp. Hier habe ich mir meinen Blog installiert und ein wenig in Sachen Workaround rumprobiert. Leider aber noch ohne vollständigen Erfolg.
Ein Minuspunkt, den man aber nicht wirklich dem OIO anlasten kann, denn nicht nur er ist davon betroffen. Bestreben von AdBlock und Co. ist ja, so viele Werbebanner rauszufiltern, wie es geht – ob die nun mit OIO oder AdSense oder sonst wie eingebunden sind.
Ein Minuspunkt, den ich noch schwerwiegender finde, ist folgender: Es ist derzeit keine Buchung von Werbung zu einem exakt bestimmten Datum in der Zukunft möglich!
Wie sich vor wenigen Tagen gezeigt hat, ein echter Nachteil, weil ich eine Anfrage für eine Werbeschaltung erhielt, die aber erst Mitte Juli erfolgen sollte. Ich habe mit dem OIOpublisher aber (noch) keine Möglichkeit das so genau zu planen.
Nun hat der Werbekunden zwei Möglichkeiten:
- Er bucht jetzt schon Werbung und verlängert danach. Dann zahlt er aber eben zweimal für seine Werbung, die er eigentlich ja erst im Juli bloß haben wollte…
- Er wartet bis Mitte Juli und hofft, dass ihm keiner bei der Buchung zuvorkommt und er später dann in der Warteschlange landen würde (siehe oben)…
Beide Möglichkeiten sind nicht gerade befriedigend – weder für den Kunden, noch für mich.
Natürlich kann man als Anbieter hier versuchen dem Kunden mit z.B. Coupon Codes oder ähnlichem entgegenzukommen (immerhin hat man, wenn er zweimal hintereinander bucht, diese Buchungen sicher und kann dann einen Rabatt anbieten). Aber zufriedenstellend ist das nicht.
Simon vom OIOpublisher weiß aber um diese Problematik und soweit ich aus dem Support-Forum herauslesen konnte, soll solch eine Möglichkeit in der Zukunft bei einem Update Berücksichtigung finden. Hoffentlich.
Fazit
Zum Abschluss bleibt mir nur zu sagen: Ich habe den Erwerb des OIOpublishers nicht bereut!
Mit gerade einmal 47 Dollar, ist er sogar ein echtes Schnäppchen, ja, durch einen Coupon Code habe ich sogar bloß 37 Dollar bezahlt.
Für dieses kleine Geld, kann der OIO schon richtig viel! Genau genommen, habe ich in diesem zweiteiligen Review ja noch gar nicht alles vorgestellt – das ist auch gar nicht möglich.
Bei den negativen Aspekten stört mich persönlich besonders die Problematik mit den Rechnungen und vor allem, dass ich keine Werbeschaltungen planen kann. Letzteres wird hoffentlich in einer kommenden Version des Plugins behoben werden, bei den Rechnungen aber mache ich mir da keine so großen Hoffnungen…
Die Probleme mit Headway sind ärgerlich, aber zu lösen. Und sie betreffen scheinbar wirklich nur Headway – mit anderen Themes mag es da gar keine Probleme geben.
Ich werde auch die Headway-Macher noch einmal ansprechen und empfehlen, einen zusätzlichen Easy Hook direkt im Inhalt der Artikel (nicht nur davor und danach) zu integrieren. Sollten die Headway-Macher das umsetzen, dann ist dieses Problem auch Geschichte (und der Headway-Support hat immer ein offenes Ohr, das habe ich schon oft erlebt).
Die Problematik mit AdBlock… naja, ich habe lange überlegt, ob das wirklich viel ausmacht. Auch wenn ich mir so manchen großen Blog mit dem Firefox und installiertem AdBlock ansehe, dann sehe ich keine der bezahlten Werbungen (oder kaum). Die Frage ist also, ob sich die Mühe für mich wirklich lohnt, ob wirklich so viele Firefox-User dieses Addon einsetzen und ob Werbekunden da wirklich so explizit drauf achten.
Ganz sicher ist das mit AdBlock vor allem ein Problem wegen der Nutzung des OIOpublisher-Plugins – darauf kann sich so ein AdBlock-Addon nämlich einstellen. Anders wäre es, wenn ich die Direktvermarktung komplett in die eigenen Hände nehmen würde. Dann hätte ein AdBlock-Addon unter Umständen Probleme meine Werbung rauszufiltern. Aber ich hätte wesentlich mehr Aufwand und Arbeit…
Und damit zu dem, was mir am meisten gefällt:
Ich möchte bloggen, Artikel schreiben und informieren. Ich möchte mich nicht zu lange mit der Verwaltung von Werbeanzeigen herumschlagen (müssen).
Die Vermarktung, die Buchung, die E-Mails, die Werbeplätze, der Tausch der Banner nach Ablauf der Buchungsfrist und so weiter und so fort – all das übernimmt der OIOpublisher automatisch! Ich brauche nur noch mit einem Klick Kunden freischalten oder ablehnen – das war’s von meiner Seite aus (nachdem alles einmal eingerichtet wurde natürlich)!
Für jeden, der eine ähnlich automatisierte Direktvermarktung-Methode sucht und der der englischen Sprache mächtig ist, für den ist der OIOpublisher auf jeden Fall interessant.
Hallo Herr Kuckluck,
super klasse Review! Vielen Dank für Ihre Mühe. Ein so einen gut gemachten und ausfühlichen Bericht liest man selten. Da haben Sie mich auf den Geschmack gebracht es selbst auch mal auszuprobieren. Mal sehen ob sich da noch automatisiert nebei etwas zu verdienen… mal abgesehen von der Konfiguration.
Danke und beste Grüsse
Dirk Bluhm